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Frankreichs Polizisten gehen auf die Barrikaden

Frankreichs Polizisten gehen auf die Barrikaden
(Reuters/Jean-Paul Pelissier)

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Hunderte Polizisten haben in Frankreich die vierte Nacht in Folge gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für härtere Strafen nach Angriffen auf Kollegen demonstriert.

In Paris versammelten sich am Donnerstagabend rund 500 Polizeibeamte auf den Champs Elysées, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten. Die überwiegend in Zivil gekleideten Beamten sangen wiederholt die Nationalhymne und forderten den Rücktritt des Innenministers Bernard Cazeneuve und des Polizeichefs Jean-Marc Falcone.

In Lyon gingen mehr als 800 Polizisten auf die Straße, ähnliche Demonstrationen gab es auch im Großraum Paris vor den Polizeikommissariaten von Melun, Evry und Bobigny, in den südwestfranzösischen Städten Toulouse und Bordeaux sowie in Marseille und Montpellier.

Valls beschwichtigt

Der französische Staatspräsident François Hollande kündigte am Rande des EU-Gipfels in Brüssel an, Anfang kommender Woche Vertreter der Polizeigewerkschaften zu empfangen. Premierminister Manuel Valls sicherte den Polizisten am Donnerstag seine Unterstützung zu. Polizeibeamte bräuchten Anerkennung, sagte er.

Auslöser ist eine Attacke im Pariser Vorort Viry-Châtillon am 8. Oktober, bei der Vermummte Polizeiautos mit Molotow-Cocktails angegriffen hatten. Zwei Polizisten wurden schwer verletzt, einer von ihnen liegt immer noch im künstlichen Koma. Die Sicherheitskräfte klagen wegen der vielen Einsätze nach der islamistischen Anschlagsserie in Frankreich schon seit längerem über Überlastung.