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Fonds du logement: Gerüchte noch und nöcher

Fonds du logement: Gerüchte noch und nöcher
(Tageblatt-Archiv/Isabella Finzi)

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Der öffentliche Bauträger "Fonds du logement" kommt definitiv nicht zur Ruhe. Neueste Gerüchte sprechen vom Rücktritt der aktuellen Vorsitzenden des Direktionskomitees, Tania Fernandes.

Der CSV-Abgeordnete Marc Lies brachte die Gerüchte am Dienstag zu Papier und richtete eine parlamentarische Anfrage an Wohnungsbauminister Marc Hansen, ob dieser Gerüchte bestätigen könne, «wonach die Präsidentin des Direktionskomitees des ‹Fonds du logement› auf dem Punkt sei, von ihrem Posten zurückzutreten». Falls ja, fragt der Abgeordnete nach Gründen für den möglichen Rücktritt, und welche Auswirkungen dieser auf das Funktionieren des staatlichen Bauträgers hätte.

Seitdem der ehemalige Langzeit-Chef der Behörde, Daniel Miltgen, geschasst wurde – eine Absetzung, die seit Ende Februar endgültig rechtskräftig ist –, kommt der Fonds nicht zur Ruhe. Das Gesetz zu seiner Reform ist gestimmt und tritt am 1. Juli in Kraft – die Umsetzung läuft demnach derzeit. Dies bedingt wohl so manche Umänderungen, aber auch ansonsten fährt der Fonds alles andere als in ruhigen Gewässern. Die Online-Ausgabe vom Paperjam hatte zuletzt am 26. Mai von sehr schlechter Stimmung beim Personal und massivem Druck auf das Personal berichtet (Link).

Miltgen: «Haltet aus!»

Dies führte dann zu einem Kuriosum, wie es wohl nur in Luxemburg möglich ist. Daniel Miltgen hatte einen offenen Brief an die Mitarbeiter des Fonds gerichtet (und an die Presse), und noch einmal alle «fausses informations, d’allégations et d’affirmations purement gratuites et arbitraires, voire calomnieuses, ainsi que de certaines insinuations et allusions malveillantes» seitens der zuständigen Minister Maggy Nagel, und anschließend Marc Hansen, weit von sich gewiesen.

V.a. der Schluss-Abschnitt des Briefes hatte es aber in sich: «Haltet aus! (Tenez le coup!)», ruft Miltgen den Mitarbeitern zu, denn es bestehe noch Hoffnung und Rettung könnte in nicht allzuferner Zukunft nahen: «J’espère être de nouveau au service de l’honorable politique active du développement du logement et de l’habitat, au plus tard après les élections parlementaires en 2018.»

Desaströses Bild

Ob Luxemburg wirklich so «funktioniert», wie es Miltgen ziemlich non-chalant voraussetzt, muss sich erst noch zeigen.

Was an den Gerüchten um den Rücktritt von Tania Fernandes dran ist, ebenfalls.

Und auch, ob wirklich die Gesetzesreform alleine ausreicht, um den öffentlichen Bauträger wieder auf Kurs zu bringen. Oder ob nicht noch andere Maßnahmen nötig sind.

Denn dass ein öffentlicher Bauträger mit seinem eminent wichtigen Auftrag in Zeiten, in denen mindestens alle paar Tage die Wohnungsbauproblematik kontrovers diskutiert wird, solch ein desaströses Bild abgibt, darf definitiv nicht sein.