Die FNR Awards werden in den Kategorien „hervorragende wissenschaftliche Publikationen“, „hervorragende Doktorarbeiten“ und „hervorragende Förderung von Wissenschaft für die breite Öffentlichkeit“ vergeben und sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Der „FNR Award for Outstanding PhD Thesis“ ging dieses Jahr an Zhe Liu. In seiner Doktorarbeit untersucht der Wissenschaftler an der Universität Luxemburg drahtlose Sensorsysteme, wie sie in PCs, aber auch immer mehr in anderen Geräten wie z.B. Smartphones genutzt werden. Bis 2025 wird erwartet, dass im „Internet of Things“ bis zu 25 Milliarden Geräte verbunden sein werden, beispielsweise Haushaltsgeräte oder intelligente Autos und die entsprechende Infrastruktur.
Kampf gegen Leukämie
Einer der beiden „FNR Awards for Outstanding Scientific Publications“ ging an den Italiener Matteo Polettini. Der Wissenschaftler beschäftigt sich mit thermodynamischen Prozessen, d.h. Prozesse, die eine Form von Energie in eine andere verwandeln. Als Beispiel: Um Wasser in einem Wasserkocher zu erhitzen, wird Elektrizität in Wärmeenergie umgewandelt, es geht dabei aber viel Energie verloren.
Dieser Energieverlust soll so weit wie möglich reduziert werden. Matteo Polettinis Arbeit bezieht sich auf sehr viel kleinere Systeme wie z.B. den zellularen Metabolismus oder Mikroprozessoren. Dabei ist ihm etwas aufgefallen: Unter bestimmten Bedingungen können diese Systeme durch zufällige Schwankungen eine Energieeffizienz von über 100% haben. Das könnte den Weg zu viel optimaleren und leistungsstärkeren Maschinen ebnen.
Etienne Moussay und Jérôme Paggetti erforschen gemeinsam am „Luxembourg Institute of Health“ die Krebserkrankung chronische lymphatische Leukämie (CLL). Vor allem die Interaktion zwischen den leukämischen Zellen und ihren Nachbarzellen steht im Fokus der Forscher.
Theater der Wissenschaft
Dabei fanden sie heraus, dass winzige Vesikel von den leukämischen Zellen abgestoßen und von den umliegenden aufgenommen werden. Zudem verändern die zu den gesunden Zellen transportierten Moleküle die Eigenschaften der Zellen, sodass sich die gesunden zugunsten der Tumorzellen verhalten. Die Forscher sind auch schon beim nächsten Schritt: Sie untersuchen, ob eine gezielte Behandlung dieser Interaktionen zu einer Verbesserung aktueller Therapiemaßnahmen führen könnte.
Für das experimentelle Theaterstück „Die Alchemisten von Dellhéicht“ wurden Gérard Wagener, Astrid Maischak und Maryse Lallemand mit dem „FNR Award for Outstanding Promotion of Science to the Public“ ausgezeichnet. Das Theaterstück verbindet naturwissenschaftliche Experimente mit Theater, sodass Wissenschaft auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich wird. Es wurde von Schülern aus dem Escher „Lycée de Garçons“ und der Grundschule „Dellhéicht“ aufgeführt.
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