Michael Flynn war einer der ersten Generäle in Trumps Regierungsmannschaft. Der 59-Jährige hat in den US-Streitkräften vor allem als Geheimdienstler Karriere gemacht. Er war Direktor des mächtigen US-Militärnachrichtendienst DIA (Defense Intelligence Agency). In seiner Funktion leitete er unter anderem die Geheimdienstoperationen in Afghanistan.
Seit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst 2014 verdient Flynn sein Geld als Firmenteilhaber und Berater zahlreicher Sicherheitsfirmen rund um den Globus. Darunter zählt auch OSY Technologies S.a.r.l. Der Sitz des Unternehmens verliert sich in einem Bürohaus mit der Anschrift 412F, Route d’Esch in Luxemburg-Stadt. In dem Gebäude sind zahlreiche Holdings registriert
Hohes Gehalt
Osy ist auf Kommunikationsüberwachung spezialisiert. Das Luxemburger Unternehmen handelt mit Spionage-Soft- und Hardware. Auf der Gehaltsliste wird auch der ehemalige US-General Flynn geführt. In seinem Public Financial Disclosure Report (Vermögensbericht) beziffert Flynn sein Einkommen bei der Firma in Luxemburg auf 40.280 US-Dollar. Das sind umgerechnet rund 38.000 Euro.
Flynn musste im Februar 2017 als US-Sicherheitsberater zurücktreten, weil er noch vor Amtsantritt von Präsident Trump mit dem russischen Botschafter über Sanktionen gesprochen und dies verheimlicht hatte. Auch hatte er Vizepräsident Mike Pence angelogen. Nach der US-Gesetzgebung ist es einem amerikanischen Bürger verboten, ohne entsprechende Legitimation mit einem anderen Staat zu verhandeln – vor allem, wenn es um die Interessen der USA geht.
Russische Verbindungen
Ohnehin waren Flynns offenbar enge Kontakte nach Moskau stets kritisch beäugt worden. Unter anderem trat er als bezahlter Experte im staatsnahen russischen Fernsehsender RT auf.
Ende letzter Woche hat sich der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA zu einer Aussage über angebliche Verbindungen von Gefolgsleuten Donald Trumps zur russischen Regierung bereit erklärt. Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» will er für sein Erscheinen vor den Geheimdienstausschüssen des Kongresses Immunität, also einen garantierten Schutz vor Strafverfolgung. Sein Anwalt Robert Kelner bestätigte das.
Flynns Anwalt Kelner erklärte, Flynn habe «eine Geschichte zu erzählen, und er will sie sehr gern erzählen, sofern es die Umstände erlauben». Er fügte hinzu: «Kein vernünftiger Mensch, der rechtlich beraten wird, würde sich in einem solch stark politisierten Hexenjagd-Umfeld ohne eine Absicherung gegen unfaire Strafverfolgung befragen lassen.»
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