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Finanzexperten: Keine Katastrophe

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Auch in Österreich bleibt man nach der Herabstufung durch Standard & Poors von "AAA" auf "AA+" gelassen. Schlecht fürs Image, aber kein Weltuntergang, heißt es aus der Alpenrepublik.

Angesichts der möglichen Rating-Herabstufung Österreichs haben Finanzexperten zur Gelassenheit geraten. Die Märkte hätten das in letzter Zeit schon erwartet, lauteten mehrere Stimmen. «Ich bin etwas entspannt, was die Folge ist», sagte der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, am Freitagabend der dpa. Im Fernsehsender ORF meinte er: «Grundsätzlich ist das nicht so eine Katastrophe. Es ist aber natürlich nicht gut, denn wir waren stolz auf das Triple A. Es hat uns Vorteile gebracht.»

Peter Brezinschek, Chef-Analyst der Raiffeisen Bankengruppe, sieht eine Abwertung als Aufforderung an die Politik: «Das ist ein Hinweis für die österreichische Politik, das Budget zu sanieren und sich durch ausgabenseitige Maßnahmen das AAA wieder zu erarbeiten.»

2 zu 1 für Österreich

Der oberste Analyst der Erste Bank, Friedrich Mostboeck, meinte mit Blick auf die anderen beiden Ratingagenturen, Fitch and Moody’s, die Österreich bisher noch als Triple-A-Land sehen: «Es steht 2 zu 1 für Österreich».

Die Analysten stimmten überein, dass die Regierung nun ihr geplantes Sparpaket – zehn Milliarden Euro bis 2016 – unbedingt umsetzen müsse. Seit Wochen wird im Kabinett und in Arbeitsgruppen zwischen den regierenden Sozialdemokraten von der SPÖ und der Volkspartei ÖVP verhandelt. Die SPÖ will neben verringerten Ausgaben auch Steuern erhöhen, vor allem auf Vermögen. Die konservative ÖVP will nur die Ausgaben senken.

Auch der österreichische Aktienindex ATX reagierte nur verhalten negativ. Zwar sank der ATX am Freitagnachmittag nach ersten Gerüchten um eine Rating-Herabstufung stark, erholte sich später aber wieder teilweise. Am späten Nachmittag schloss er schließlich mit 1923 Punkten um 0,44 Prozent höher als am Donnerstag.

«Für das österreichische Rating dürfte unter anderem die schlechte Wirtschaftslage in Italien – zweitgrößter Handelspartner – und Ungarn für die drohende Abstufung eine entscheidende Rolle spielen», heißt es auf der Internetseite des ORF.