Beide wurden in Untersuchungshaft genommen. Das Ehepaar Marcel und Jacqueline Jacob habe bei Verhören jede Tatbeteiligung bestritten, sagte Bosc. Es gebe aber Verbindungen der beiden zu Drohbriefen und Drohanrufen an Grégroys Eltern vor der Tat sowie einer Art Bekennerschrieben, das am Tag des Mordes abgeschickt worden war.
Zugleich betonte der Staatsanwalt, dass weiterhin die Frage ungeklärt sei, wer das Kind tötete. Bislang ist nicht bekannt, wie viele Menschen an der Tat beteiligt waren.
Verhaftungen vom Mittwoch: dritte Familienangehörige wieder freigelassen
Die Ermordung des kleinen Grégory ist einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in der jüngeren französischen Geschichte. Der Vierjährige wurde im Oktober 1984 an Händen und Füßen gefesselt tot in einem Bach in der Nähe seines Elternhauses in Ostfrankreich gefunden. Schnell geriet ein Cousin seines Vaters in Verdacht. Er wurde formell beschuldigt, aber auf freien Fuß gesetzt und daraufhin von Grégorys Vater in einem Akt von Selbstjustiz erschossen. Kurz danach fiel der Verdacht in einer spektakulären Wendung auf Grégroys Mutter. Die Ermittlungen gegen sie wurden acht Jahre später aber fallengelassen, die Justiz sprach sie von allen Vorwürfen frei.
Der Fall wurde 2008 auf Betreiben der Eltern neu aufgerollt. Die Festnahme von insgesamt drei Verwandten am Mittwoch sorgte in Frankreich für großes Aufsehen. Die Ermittler vermuten familiäre Zerwürfnisse als Hintergrund des Mordes: Mehrere Verwandte waren neidisch auf den beruflichen Erfolg von Grégorys Vater, die Familie war zutiefst zerstritten. Beschuldigt wurden nun ein Onkel von Grégorys Vater und die Ehefrau des Onkels. Eine dritte Familienangehörige wurde nach ihrer Festnahme wieder freigelassen.
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