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Wurde die Tat am 10. August 2010 geplant?

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Der siebte Verhandlungstag in der Hasseler Mordaffäre stand im Zeichen der Polizeiermittlungen. Der Chef-Ermittler ging am Donnerstag auf die Telefongespräche und Textnachrichten zwischen den einzelnen Beschuldigten ein.

Pascal K., sein Lebensgefährte Jérémy B. und ein gemeinsamer Bekannter, Charles C., müssen sich wegen Mordes verantworten.

Am 1. November 2010 wurde ein 69-jähriger Mann tot in seinem Bett aufgefunden. Er war mit einer Axt umgebracht worden. Neben dem Bett lag eine Bibel, in der ein Messer stach. Zudem wurde in der Bibel die Inschrift „Pedofil“ vorgefunden.

Geplanter Mord

Der Ermittler erklärte am Donnerstag, dass es häufig telefonischen Kontakt zwischen den drei Angeklagten gab. Am 10. August des Jahres 2010 nahm Jérémy B. Kontakt zu Marina R. auf (Marina R. nahm sich, kurz bevor sie dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden konnte, das Leben).

Kurze Zeit später telefonierte Marina R. dann mit dem Angeklagten Charles C. und einige Stunden später, am gleichen Tag, kam es zu einem Gespräch zwischen Jérémy B. und dem Beschuldigten Charles C. Zwischen diesen beiden gab es den ersten Kontakt seit längerer Zeit. Der Ermittler geht davon aus, dass an dem Tag der Mord am 69-jährigen Camille K. geplant wurde. Ebenfalls im August soll das Opfer seinem Gärtner gesagt haben, es werde von jemandem bedroht. Diese Person sei Jérémy B. gewesen. Auch gegenüber der Putzfrau soll Camille K. geäußert haben, dass jemand ihn umbringen wolle. Im September 2010 hat Charles C. laut dem Polizeibeamten nach ungeklärten Mordfällen im Internet gesucht.

Kurz vor der Tat

Immer wieder soll sich Charles C. im Internet über Waffen, Ortungsdienste von Handys, Tötungen und Ermittlungen erkundigt haben. Danach ging der Polizist auf die Textnachrichten ein, die sich Charles C. und Jérémy B. geschrieben hatten. Sogar in der Tatnacht gegen 21.00 Uhr habe sich der Angeklagte Charles C. im Internet über die Identität von Tatverdächtigen und unaufgeklärte Verbrechen erkundigt. Die Gerichtsmediziner gingen davon aus, dass das Opfer am 1. November zwischen 1.00 Uhr und 6.00 Uhr umgebracht wurde. Gegen 23.45 Uhr habe Charles C. Marina R. geschrieben, er müsse noch weg. Erst gegen 3.40 Uhr war Charles C. wieder zu Hause. Dies würde laut dem Ermittler die Internet-Recherchen belegen. Am Morgen des 1. November habe Charles C. verschiedene Webseiten von luxemburgischen Medien besucht. Um 16.45 Uhr habe Charles C. dann eine Textnachricht an Jérémy B. gesendet. In dieser SMS ging von einem Autoverkauf die Rede.

Richter Prosper Klein meinte am Donnerstag, dass es sich hierbei um einen Code gehandelt haben könnte. In den darauf folgenden Tagen habe sich Charles C. immer wieder auf den Internetseiten von Medien über den Axtmord in Hassel und den diesbezüglichen Zeugenaufruf informiert.

Am Freitag (11.10.13) wird der Prozess fortgesetzt.

(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)