Dienstag30. Dezember 2025

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War Eifersucht das Tatmotiv?

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Vor der Kriminalkammer des Bezirksgerichtes Luxemburg muss sich seit Mittwoch ein 48-jähriger Mann verantworten. Ihm wird in erster Linie versuchter Mord und Vergewaltigung vorgeworfen. Dem Mann droht eine lebenslange Haftstrafe.

Zu Beginn der Sitzung erläuterte der Mann, dass die Vorwürfe nur teilweise stimmen würden. Am 20. April 2012 gegen 23.00 Uhr soll der Mann ins Haus seiner Ex-Frau in Esch eingebrochen sein. Als seine Frau von der Arbeit nach Hause zurückkehrte, habe er sie angegriffen und mit einem Messer lebensbedrohlich verletzt haben. Bereits am 1. Januar desselben Jahres wurde der heutige Angeklagte aus dem Haus seiner damaligen Frau verwiesen. Grund dafür sollen mehrere Vergewaltigungen gewesen sein. Zwischen den Jahren 2000 und 2011 habe der Angeklagte seine Frau immer wieder zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Die heute 43-jährige Frau hat jedoch, bis zum 1. Januar nie beschlossen ihren Mann anzuzeigen.

Der Facharzt für Rechtsmedizin erläuterte im Zeugenstand, dass das Opfer nur durch das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte überlebt habe. Es wurden sowohl Verletzungen von scharfer sowie von stumpfer Gewalt festgestellt. Am gesamten Körper war die Frau von Schürfungen, Prellungen und Wunden übersät. Die lebensbedrohlichen Verletzungen wurden jedoch am Hals festgestellt. „Drei Mal wurde auf das Opfer eingestochen. Die Luftröhre und eine Arterie wurden getroffen. Im gesamten Haus wurden Blutspuren gefunden. Daraus konnten wir schließen, dass die Frau unter massivem Blutverlust litt“, so der Arzt.

Der Ermittler erklärte vor dem Präsidenten der Kriminalkammer, Prosper Klein, dass der Mann im Keller des Hauses auf seine Frau gewartet hat. „Er hatte eigentlich kein Recht das Haus zu betreten, deshalb sei er eingebrochen“, so der Polizeibeamte. Kurz nach der Tat soll die damals 16-jährige Tochter des Paares nach Hause gekommen sein. Diese habe im Flur ihren Vater voll Blut mit einem Messer in der Hand stehen gesehen. Ihre schwer verletzte Mutter, habe ihr daraufhin zugerufen: „Lauf weg! Alarmiere die Polizei und die Rettungsdienste“. Nach der Tat soll der Angeklagte des Weiteren seiner Tochter mehrere Male angerufen haben um ihr mitzuteilen, dass er auch ihr etwas antun werde. Einige Stunden später fuhr der Mann mit seinem Wagen am Tatort vorbei und die Polizei konnte den Mann verhaften. „Er trug zu dem Zeitpunkt noch immer die blutverschmierte Kleidung“, erklärte der Ermittler. Der Angeklagte habe bei der Polizei angegeben, er wollte nur seine Frau besuchen um diese zur Rede zu stellen. Er soll zudem im Haus herumgestöbert haben, ob die Frau keinen neuen Partner kennengelernt hatte.

Spieß gewendet

„Nicht er habe sie bedroht sondern das Gegenteil war der Fall und er hat sich wehren müssen“, so lautete die Aussage des Mannes anlässlich der Vernehmung bei der Polizei. Ebenfalls gab der Ermittler an, dass der Angeklagte ein starkes Alkoholproblem hatte. Als er am 1. Januar weggewiesen wurde, stellte die Polizei ein Alkoholwert von etwa fünf Promille fest. Zudem soll der Angeklagte sehr possessiv gewesen sein. Nach der Wegweisung soll er teilweise bis zu 100 Mal am Tag versucht haben seiner Lebensgefährtin anzurufen. Ob der Nageklagte die Tat aus Eifersucht beging kann man nur vermuten.

Danach trat das Opfer vor die Richter. Noch heute ist der linke Arm der Frau gelähmt. Mutig erzählte sie unter Tränen, was sich am Tatabend abgespielt hat. Was die Vergewaltigungen in den Jahren 2000 bis 2011 angehen, gab die Frau an: „Wenn ich mich zur Wehr setzte, desto aggressiver wurde er“.
„Du bist meine Frau und gleichzeitig meine Prostituierte“, soll der Mann ihr immer wieder gedroht haben.
Am Donnerstag wird der Prozess mit weiteren Zeugen fortgesetzt.