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«Trierer Baum war in Ordnung»

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Ein Baum stürzt um und begräbt mehrere Menschen unter sich. Eine Frau kommt dabei ums Leben, ein Mann wird schwer verletzt. Nach Angaben der Stadt wurde die Kastanie noch vor wenigen Wochen kontrolliert.

Der Trierer Unglücks-Baum, der am Donnerstag umstürzte und eine Frau erschlug, war nach Angaben der Stadt erst vor wenigen Wochen kontrolliert worden. Ein Fachmann des städtischen Grünflächenamtes habe die Kastanie zuletzt am 1. Oktober begutachtet, erklärte Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD) laut Mitteilung am Freitag. Dabei sei keine Gefahr erkannt worden. Die Stadt habe ihre Kontrollpflicht erfüllt. Der Baum war am Donnerstag auf eine Straße gekippt und hatte eine Fußgängerin erschlagen, ein Mann wurde schwer verletzt.

Die Trierer Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) sagte, auch bei einer korrekten Kontrolle der Bäume sei ein Restrisiko nie auszuschließen. Die rund 30.000 Bäume auf öffentlichem Gelände in Trier würden jährlich einer Sichtprüfung unterzogen und bei Gefahr sofort gefällt.

Unglücksort nicht mehr abgesperrt

Laut Polizei wurde die rund 15 Meter hohe Kastanie am Freitagvormittag zerkleinert und abtransportiert. Der Unglücksort sei mittlerweile nicht mehr abgesperrt. Zuvor habe ein Gutachter die Stelle in einem Park in der Innenstadt untersucht. Wann sein Bericht vorliege, sei noch nicht abzusehen. Die Stadt will die zukünftige Kontrolle der Bäume von dem Gutachten abhängig machen.

Rund 20 Zeugen mussten nach dem Unglück psychologisch betreut werden, unter anderem eine Schülergruppe. Nach Angaben der Stadt war am Donnerstag um 13.23 Uhr der Notruf bei der Berufsfeuerwehr eingegangen, drei Minuten später waren Einsatzkräfte an der Unfallstelle. Die Frau sei zu diesem Zeitpunkt jedoch schon tot gewesen. Von einer Bergung hätten die Einsatzkräfte daher zunächst abgesehen, da der Baum unter gefährlicher Spannung gestanden habe.

Der Baum war oberhalb der Erdoberfläche abgebrochen und auf eine von Fußgängern häufig genutzte Straße nahe der Trierer Fußgängerzone gestürzt. Dabei traf er die beiden Opfer und drückte Fenster eines gegenüberliegenden Hauses ein. Windig soll es zum Unglückszeitpunkt nicht gewesen sein.