Viele Bürger und Kunden stellen sich in letzter Zeit viele Fragen um das Verschwinden von bekannten Geschäftsadressen.
Zu den unzähligen Geschäftslokalen, die seit geraumer Zeit leer stehen oder in denen in nur kurzer Zeit gleich mehrere Mieter erfolglos versucht haben, sich dort niederzulassen, gibt es seit Donnerstag nun auch die Gewissheit, dass der «Cactus-Marché» mitten in der Fußgängerzone seine Türen schließen muss.
Dort, wo bis 2000 der «Consum» (Eisenbahner-Kooperative) beheimatet war, übernahm die Cactus-Gruppe das Geschäft mit dem Personal wenig später. Vor geraumer Zeit hat der Eigentümer des Gebäudes den Pachtvertrag mit der Cactus-Gruppe aufgekündigt. Dagegen hatte die Supermarktkette aber Berufung eingelegt. Das Verfahren ging am Donnerstag (30.04.15) zu Gunsten des Eigentümers aus, so dass Cactus die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Gebäudes bis zum 1. Juli dieses Jahres räumen muss.
Kein Lebensmittelladen
Somit wird es spätestens ab dem 1. Juli keinen Lebensmittelladen mehr im Kern der Stadt geben. Dies bestätigte uns auch die Pressesprecherin der Cactus-Gruppe. Man möchte gerne weiter in Ettelbrück bleiben, man habe zurzeit aber noch kein geeignetes Lokal gefunden. Dass es keinen nahtlosen Übergang von der jetzigen auf eine neue Adresse geben kann, steht natürlich jetzt schon fest. «In einer Zeit von zwei Monaten ist dies nicht möglich.»
Die Gemeinderäte Abbes Jacoby und Marthy Thull («déi gréng») sowie Alain Feypel und Jean-Pierre Gutenkauf (DP) fordern in einem Schreiben vom 3. Mai nun den Schöffen- und Gemeinderat dazu auf, schnellstmöglich eine Sitzung des Ettelbrücker Rates einzuberufen. «Nous ne pouvons pas nous accomoder dans un rôle d’observateurs silencieux face au déclin du commerce local et avec lui une détérioration de la qualité de vie des citoyens de la ville d’Ettelbruck», so die vier erwähnten Räte.
Zu Demaart
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