Der Antrag gelte für die internationale Motorradgang mit Sitz in den USA und ihren niederländischen Ableger. Die «Bandidos» haben seit 2014 Ortsverbände in den niederländischen Städten Sittard, Alkmaar und Utrecht. Laut Staatsanwaltschaft «kultiviert die Gang ihr Gewaltimage, kreiert eine Subkultur der Illegalität und ermöglicht Kriminalität». Ihre Mitglieder begingen «Gewaltverbrechen und andere schwere Delikte wie illegaler Handel mit Drogen und Waffen, Einschüchterung und Erpressung». Aufgrund des in der Gang herrschenden Schweigegesetzes und der Bedrohung von Zeugen könnten viele Zwischenfälle nicht verfolgt werden, hieß es in der Erklärung weiter.
Auch andere Maßnahmen der Behörden gegen die «Bandidos» blieben unzureichend, deshalb bleibe als einziger Weg nur noch ihr «völliges Verbot». Der Anwalt des Chefs der niederländischen «Bandidos» glaubt jedoch nicht an einen Erfolg des Verbotsverfahrens. «Es ist eine Sache, einzelne Mitglieder anzuklagen – das bedeutet jedoch nicht, dass der gesamte Club kriminell ist», sagte er dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender NOS. Die niederländische Justiz hatte in der Vergangenheit bereits vergeblich versucht, die mit den «Bandidos» rivalisierenden «Hell’s Angels» als kriminelle Vereinigung verbieten zu lassen.
Die «Bandidos» breiteten sich in den 90er Jahren in Skandinavien aus, wo sie sich jahrelang einen blutigen Bandenkrieg mit den «Hell’s Angels» lieferten. Ähnliche mit Molotow-Cocktails und Handgranaten ausgetragene Bandenkriege gibt es seit Jahren auch in den Niederlanden. Andere Länder gehen ebenfalls immer wieder gegen die Rockergang vor. In Deutschland sind mehrere Ortsgruppen der «Bandidos» bereits verboten, in den USA wurden führende Vertreter festgenommen und angeklagt.
RTLnieuws: Burgemeester AnnemariePenn van Maastricht: Verbod op Bandidos zou enorm helpen https://t.co/IxuWzuFwax pic.twitter.com/epxwCVB9q9…
— NLNieuwsAlert (@NLNieuwsAlert) 15. November 2016
Zu Demaart
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