Auf der Anklagebank sitzen drei Männer, die lebenslange Haft riskieren. Beschuldigte sind unter anderem der Adoptivsohn des Opfers, Pascal K., sein momentaner Lebensgefährte Jérémy B. und ein Bekannter von letzterem, Charles C.
" class="infobox_img" />Drei Männer sind des Mordes an einen 69-jährigen Mann angeklagt. (Foto: Isabella Finzi)
Zu Beginn der Sitzung kündigte der Präsident der Kriminalkammer, Prosper Klein an, dass der Prozess wesentlich mehr Zeit einnehmen wird als dafür vorgesehen war. Mindestens eine Woche länger, bis zum 25. Oktober wird der Prozess somit dauern.
Es war dann der Ermittler, der den Tatort untersuchte, der an den Zeugenstand trat. Es wurde laut dem Beamten festgestellt, dass der Täter die Axt im Garten des Hauses gefunden hatte und diese mit hineinnahm, um den Mann auf brutalste Art und Weise umzubringen. Am Tatort wurde zudem eine aufgeschlagene Bibel gefunden in der ein Messer hineingestochen worden war. Der Ermittler erklärte, dass in der Küche keine identischen Messer gefunden wurden. Somit besteht die Möglichkeit, dass der Täter das Messer selbst mitbrachte. Außerdem wurde in der Garage des Hauses die Brieftasche des Opfers gefunden. Diese wurde aber von keinem anderen als vom Opfer selbst angefasst. Laut dem Beamten kann man somit einen simplen Einbruch ausschließen.
Handschuhe im Wagen
Der Ermittler erklärte, dass der Wagen des mutmaßlichen Täters Carles C. relativ sauber im Innern war. In der Mittelkonsole wurde jedoch ein Impfmittel für Tier gefunden, das allerdings noch ungebraucht war. Zudem wurde im Kofferraum ein Paar Handschuhe gefunden, das an den Fingerspitzen das gleiche Profil aufwiesen als die Spuren, die bereits im Haus gefunden wurden. Auf einer Tür im Haus des Opfers konnte die Polizei Noppenspuren sicherstellen, die von einem Handschuh stammen. „Das Noppenprofil stimmt mit jenem der Handschuhe, die wir im Wagen von Charles C. gefunden haben überein, doch es gibt keinerlei Beweise, dass dies dieselben Handschuhe waren.»
Das Opfer wurde am 1. November 2010 zwischen 1.30 und 10.00 Uhr mit der Axt erschlagen. Fakt ist, dass sowohl der Adoptivsohn des Opfers, als auch sein momentaner Partner sich zum Tatzeitpunkt im Ausland aufgehalten haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass diese beiden Charles C. beauftragt haben, den 69-jährigen Mann umzubringen. Des Weiteren muss der Täter sich im Haus ausgekannt haben.
Es war dann an Me Philippe Penning, der das Gericht fragte, ob sein Mandant Pascal K. sich von den Handschellen befreien könnte, weil er sich Notizen nehmen will und dies mit Handschellen quasi unmöglich sei. In einer acht Seiten langen Schlussfolgerung, ging der Rechtsanwalt auf die Menschenrechtskonvention ein. Er basierte sich auf die Artikel 3 und 6 dieser Konvention. Der Präsident der Kriminalkammer allerdings hob hervor, dass er nicht das Recht habe, die Polizeibeamten aufzufordern, den Beschuldigten die Handschellen auszuziehen. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft Martine Wodelet war der Meinung, dass das Gericht nicht zuständig sein für solche Fragen. Die Angeklagten würden während ihrer Befragung an dem Zeugenstand keine Handschellen tragen. Somit seien sie auch nicht eingeschränkt. Außerdem, so Wodelet weiter, wäre es auch möglich, sich Notizen mit Handschellen zu nehmen.
Am Mittwoch wird der Prozess mit dem Chefermittler fortgesetzt.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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