Grund waren die Ermittlungen nach dem tödlichen Unfall vom vergangenen Samstag (15.02.14 / wir berichteten), die eine Sperrung des Abschnitts zwischen Strassen und Mamer mit sich brachten. Das Tageblatt erklärt, warum.
Die Teilsperrung zwischen Strassen und Mamer sorgte am Mittwochmorgen für kilometerlange Staus im Zentrum des Landes. Zwischenzeitlich reichte der Rückstau bis auf die Überleitung von der A4 zur A6. Ursache für die mehr als fünfeinhalb Kilometer Stop-and-go-Verkehr waren die Ermittlungen nach dem tödlichen Unfall auf der A6 am vergangenen Samstag.
Serge Arendt von der Pressestelle der Polizei erklärt die Ursache für die Sperrung: „Bei den Ermittlungen kam am Mittwoch unser 3-D-Laserscanner zum Einsatz. Mit diesem lässt sich die Unfallstelle digital erfassen und am Computer zu einem räumlichen Bild zusammensetzen.“
Der 3-D-Laserscanner ist seit 2008 bei der großherzoglichen Polizei in Betrieb und kommt bis zu acht Mal pro Woche zum Einsatz. Drei Mitglieder der „Police technique“ wurden im Umgang mit dem Hightech-Gerät ausgebildet und sind im Bereitschaftsdienst rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar. Denn neben schweren Verkehrsunfällen wird die Technik auch bei Mordfällen oder Bränden eingesetzt.
Hoher Zeitaufwand
Doch trotz allen technischen Raffinessen ist der Einsatz zeitaufwändig, was Autofahrer am Mittwoch in aller Deutlichkeit gespürt haben dürften. Denn damit das mausgraue, schuhkartongroße Gerät die Unfallstelle „sieht“, muss sie vorbereitet werden. „Unsere Ermittler müssen Orientierungspunkte setzen und relevante Spuren farblich markieren. Das können Reifenspuren, Risse im Asphalt, Beulen in den Leitplanken, Teile des Wracks, aus dem Auto herausgeschleuderte Gegenstände sowie der Fundort des leblosen Körpers sein. Das alles war wegen der Dunkelheit und des Regens in der Nacht nicht sofort nach dem Unfall möglich“, führt Arendt aus.
Erst dann ist die Technik an der Reihe. Und die erfasst immer nur, was sich im Umkreis von 15 Metern befindet. Danach heißt es wieder abbauen, aufbauen, einmessen und warten … Vier Minuten dauert ein einziger Scanvorgang. Die am Mittwoch zu vermessende Unfallstelle erstreckte sich über zwei Fahrbahnen und 100 Meter Länge.
Konnte die Blechlawine gegen 13 Uhr wieder anrollen, ist für die Experten der Kriminalpolizei noch kein Ende in Sicht. Mindestens zwei Tage dauert es, bis aus den Rohdaten ein brauchbares 3-D-Bild entstanden ist. In komplizierten Fällen, wie einem Mord in einem Einfamilienhaus mit Spuren in verschiedenen Zimmern, kann dieser Vorgang eine Woche und mehr in Anspruch nehmen.
Erst danach kann ein Bericht verfasst und – zusammen mit dem digitalen Unfall- bzw. Tatort – an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.
Trotz hohem Zeitaufwand ist der Einsatz der Digitaltechnik ein großer Fortschritt. Bis 2008 wurde mit dem Rollei-Metric-System gearbeitet. Dabei wurde der Tatort aus der Vogelperspektive in 2-D fotografiert und zusammengesetzt.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können