Die Tat soll sich am 8. März des Jahres 2012 in einer Wohnung in Düdelingen in der rue Bannent zwischen 1.00 Uhr nachts und 10.00 Uhr morgens abgespielt haben. Laut Anklageschrift soll der Angeklagte zum Tatzeitpunkt unter Kokaineinfluss gestanden haben. Zudem habe er Halluzinationen gehabt und er soll geglaubt haben, es wären mehrere Männer in seiner Wohnung. Der Angeklagte soll außerdem an der Treue seiner Partnerin gezweifelt haben.
Anschließend habe er seiner Ex-Partnerin gedroht, er würde sie umbringen, wenn sie ihm nicht binnen den nächsten fünf Minuten die Wahrheit sagen würde. Der Beschuldigte habe dann mit dem Messer zugestochen. Die Frau wurde im Kopf- und Thoraxbereich schwer verletzt. Des Weiteren wurden zahlreiche Verletzungen an den Händen und im Gesicht der Frau festgestellt. Erst nach einigen Stunden konnte die Frau entkommen und die Polizei benachrichtigen. An dem Abend habe der Angeklagte ebenfalls große Mengen an Alkohol getrunken.
Fassung verloren
Zu Beginn der Sitzung gab der Mann zu, seine Ex-Partnerin geschlagen zu haben. „Ich bin mir sicher, dass die Frau mich betrogen hat, deshalb war ich wütend und bin durchgedreht“, so der Beschuldigte vor dem Präsidenten der Kriminalkammer, Prosper Klein. Unter Tränen wies der Mann die Beschuldigungen des versuchten Mordes von sich.
Anschließend trat der psychiatrische Gutachter vor die Richter. „Der Angeklagte hat sich mir gegenüber nie aggressiv oder gewaltbereit benommen“, so der Experte. Im Jahr 2011 hat der Mann laut dem Gutachter an einer Entziehungskur teilgenommen, um seine Kokain- und Alkoholabhängigkeit zu bekämpfen. Allerdings habe der Angeklagte die Kur abgebrochen. Der Gutachter kam zum Entschluss, dass der Mann vollkommen straffähig ist. Der zuständige Ermittler erklärte, dass die Frau mit zwei Stichen im Hals verletzt wurde. Die Atemwegsröhre soll glücklicherweise knapp verfehlt worden sein. Der Beschuldigte wurde noch am selben Tag verhaftet. Die Tatwaffe wurde im Mülleimer in der Wohnung sichergestellt. Kokainüberreste wurden weder beim Beschuldigten noch in seiner Wohnung gefunden.
Besitzergreifend
Das Opfer sagte aus, sie habe eine zweijährige Beziehung mit dem Angeklagten gehabt. Immer wieder habe er sich ihr gegenüber sehr besitzergreifend benommen und es soll des Öfteren zu heftigen Streitereien gekommen sein.
Am Freitag (27.09.13) soll der Prozess mit weiteren Zeugen, den Plädoyers der Rechtsanwälte und dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft abgeschlossen werden.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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