1,6 Milliarden Menschen nutzen weltweit die Plattform Facebook. Das Unternehmen möchte seine Nutzer aber nun noch enger an sich binden und will zudem dafür sorgen, dass diese die Plattform mithilfe der neuen Funktionen auch länger verwenden.
Neben einer Möglichkeit für Unternehmen, mit ihren Kunden über den Kurzmitteilungsdienst Messenger zu kommunizieren, gibt es auch Innovationen im Bereich Live-Videos, Anmeldung über Facebook und eine Speicherfunktion für Inhalte, die man sich später nochmal ansehen möchte.
Chatbots werden zu Verkäufern
Mark Zuckerberg selbst demonstrierte in San Franzisco, wie besonders Unternehmen und Shopping-Begeisterte von dem neuen Messenger profitieren können: So kann man in einem Dialog etwa Blumen bestellen oder Nachrichten von CNN abrufen. Die Unternehmen können eigene sogenannte Chatbots (Software, die mit Menschen kommunizieren kann) für den Kurzmitteilungsdienst aufsetzen.
Dieser kann zum Beispiel nach der Art des gewünschten Artikels fragen, also zum Beispiel welchen Schuh der Kunde haben möchte, dann fragt er die Preisspanne ab und zeigt anschließend eine Galerie von verschiedenen Modellen an. «Sie werden mehr Geld ausgeben als Ihnen lieb ist», scherzte der Messenger-Chef David Marcus.
Live-Video-Übertragung und 360-Grad-Kameras
Der Facebook-Chef Zuckerberg setzt schon seit einiger Zeit auf den Erfolg von 360-Grad-Videos und Virtual Reality. So kaufte er beispielsweise für 2 Milliarden Dollar die Forma Occulus, einen Pionier im Bereich der Virtual-Reality-Brillen. Auf der Entwicklerkonferenz F8 kündigte Facebook nun an, ein Konzept für eine 360-Grad-Kamera mit 17 Objektiven, die zwei Stunden Video in hoher Qualität aufzeichnen kann, entwickelt zu haben. Das Unternehmen will sie aber nicht selbst herstellen, sondern möchte die Hardware-Pläne für das rund 30.000 Dollar teure Gerät und die nötige Software kostenlos veröffentlichen, so der Produktchef Chris Cox.
Ebenfalls will Facebook es seinen Nutzern nun erlauben, Live-Videos jetzt auch von Drohnen aus zu übertragen. Viele Videobegeisterte werden sich darüber sicherlich freuen. Außerdem feilt Facebook weiter an einer Anmeldungsfunktion ohne Passwort und will nun auch eine Speicherfunktion für Inhalte bieten, die sich der Nutzer später noch einmal ansehen möchte, ähnlich wie sie bereits auf anderen Plattformen genutzt werden kann.
Zuckerberg wird politisch
Neben den Ankündigungen der neuen Funktionen, konnte es sich Facebook-Gründer Zuckerberg nicht verkneifen, politische Kritik zu üben. «Es erfordert Mut, Hoffnung statt Angst zu wählen. Anstelle Mauern zu bauen, können wir Menschen helfen, Brücken zu errichten.» Diese Nachricht wird sowohl als Kritik an den politischen Entwicklungen in Europa als auch – besonders in den USA – als Seitenhieb auf Trump verstanden.
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