Sonntag21. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Eurozone droht Rezession

Eurozone droht Rezession
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Im April hatte die EU-Kommission für das kommende Jahr noch mit einem Wachstum von 1,9 Prozent gerechnet. Jetzt droht die Wirtschaft der Eurozone in eine Rezession abzurutschen.

Die Wirtschaft der Eurozone droht wegen der Schuldenkrise in eine Rezession abzurutschen. «Das Wachstum in Europa ist zum Stillstand gekommen, und es besteht das Risiko einer erneuten Rezession», erklärte EU-Währungskommissar Olli Rehn am Donnerstag in Brüssel.

Für die Eurozone erwartet Rehn im kommenden Jahr nur noch ein Mini-Wachstum von 0,5 Prozent nach 1,5 Prozent im laufenden Jahr. Für 2013 werden 1,3 Prozent angenommen.

Exorbitante Schulden

Die Schulden Griechenlands dürften in den nächsten Jahren völlig aus dem Ruder laufen. Die gesamtstaatliche Verschuldung werde 2012 und 2013 jeweils knapp 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Für das laufende Jahr wird die griechische Verschuldung auf knapp 163 Prozent geschätzt. Erlaubt sind in der EU höchstens 60 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Laut Kommission wird die Wirtschaft der Eurozone mit 17 Ländern im 4. Quartal 2011 gegenüber den drei Vormonaten leicht um 0,1 Prozent schrumpfen. Im 1. Quartal des kommenden Jahres wird dann mit 0,0 Prozent eine Stagnation erwartet. Viele Ökonomen sprechen bei zwei negativen Quartalen hintereinander von einer Rezession.

Italien macht den Anfang

Italien, das derzeit besonders unter dem Druck der Finanzmärkte steht, wird laut Prognose zum Jahresende in die Rezession rutschen. Die EU-Kommission rechnet für das vierte Quartal mit einem Rückgang der italienischen Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent. Zu Jahresanfang 2012 werde die Wirtschaft um 0,1 Prozent schrumpfen. Viele Ökonomen sprechen bei zwei negativen Quartalen hintereinander von einer Rezession.

EU-Kommissar Rehn schickte eine deutliche Botschaft nach Rom, wo derzeit um eine Übergangsregierung gerungen wird: «Die wichtigste Aufgabe Italiens ist es, politische Stabilität wieder herzustellen.» Es müsse bald entschieden gehandelt werden, um die Budgetziele zu erreichen und das Wachstum anzukurbeln.

Die Kommission sprach von einem drastischen Vertrauenseinbruch, der Investitionen und Konsum behindere. Rehn sagte, der Schlüssel zu mehr Wachstum liege darin, das Vertrauen in die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Budgets und in das Finanzsystem wiederherzustellen.