Dienstag30. Dezember 2025

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Eurokrise bleibt größte Gefahr für Weltwirtschaft

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Europas Schuldenkrise bleibt nach Einschätzung der OECD der stärkste Bremsklotz für die globale Konjunktur. Ab 2014 soll die Wirtschaft sich aber wieder erholen - auch in Luxemburg.

«Die Krise im Euroraum ist derzeit immer noch die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft», erklärte die Industriestaatengruppe am Dienstag in ihrem Wirtschaftsausblick. Dies gelte «trotz der jüngsten Maßnahmen, die den kurzfristigen Druck verringert haben». Der Währungsraum bleibe bis weit ins nächste Jahr in oder nahe der Rezession.

Logo" class="infobox_img" />Die OECD-Aussichten sind eher positiv. (dpa)

Für 2013 sagt die OECD einen Rückgang der Wirtschaftskraft um 0,1 Prozent voraus, nach einem Schrumpfen in diesem Jahr von 0,4 Prozent. Erst 2014 werde es wieder ein Wachstum von 1,3 Prozent geben. Bis dahin dürften nach Einschätzung der OECD die Sparpakete noch bremsen. Der private Konsum werde aber dank besseren Vertrauens anziehen.

Im Kampf gegen die Krise fordert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von den Staats- und Regierungschefs ein anhaltend starkes Engagement. «Das größte Risiko besteht in unzureichenden Fortschritten der politisch Verantwortlichen bei der Bewältigung der Krise», mahnten die OECD-Experten. Sie forderten aber auch einen deutlichen Beitrag der Geldpolitik: «Zur Stützung der Nachfrage sollte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen weiter senken.» Zudem sollten die Währungshüter ihren konjunkturstützenden Kurs noch für lange Zeit fortsetzen. Sollte sich die Lage verschlechtern, müssten die Zentralbanker auf weitere unkonventionelle Schritte zurückgreifen.

Die OECD plädiert ferner für eine Stärkung des Finanzsystems. «Durch eine verbesserte Bilanzlage der Banken und eine vollständige Bankenunion könnte die negative Rückkopplung zwischen öffentlichen Finanzen und Bankensystem verringert werden.» Zudem sollten «gefährdete Volkswirtschaften» notfalls das Staatsanleihenkaufprogramm (OMT) der EZB in Anspruch nehmen.

Die Konjunkturaussichten der einzelnen Euro-Länder sieht die OECD eher nüchtern. Deutschland werde erst 2014 mit 1,9 Prozent wieder spürbar wachsen. Frankreichs Wirtschaft stagniere im nächsten Jahr noch weitgehend und werde 2014 nur um 1,3 Prozent zulegen. In Spanien, Italien und Portugal werde das Bruttoinlandsprodukt 2012 und 2013 weiter schrumpfen und erst 2014 wieder leicht steigen. Für Griechenland erwarten die OECD-Experten auch 2014 noch einen Rückgang der Wirtschaftskraft um 1,3 Prozent. Die US-Wirtschaft expandiert zwar, jedoch weniger stark als im früheren Jahresverlauf erwartet. Die USA können 2013 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 rechnen, im Jahr 2014 mit 2,8 Prozent.

Erholung ab 2014

In Luxemburg habe das Wirtschaftswachstum sich zurzeit stark abgeschwächt. Die Exporte seien auch zurückgegangen. In den kommenden Jahren werde auch die Arbeiotslosigkeit weiter steigen, heißt es in dem Bericht. Ab 2014 rechnet die OECD für das Großherzogtum aber mit einer leichten Erholung. Genaue Zahlen wurden aber keine bekanntgegeben.

Die budgetäre Sanierung werde ab 2014 die öffentlichen Finanzen absichern, wird in dem Bericht betont. Der Staat werde dann wieder über eine ordentliche Finanzreserve verfügen, sodass weitere Sparmaßnahmen nicht notwendig würden, auch wenn das Wirtschaftswachstum unter den Vorhersagen bleibt, so die Experten. Die OECD rät jedoch, den Finanzsektor eng zu überwachen und die Regeln des Bankenwesens zu verschärfen. Auch müssen strukturelle Maßnahmen getroffen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, den Zugang zur Arbeitswelt zu vereinfachen und die Ausbildung effizienter zu gestalten.

In der OECD sind derzeit 34 Länder zusammengeschlossen, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Neben den meisten EU-Staaten sowie den USA und Japan sind beispielsweise die Türkei oder Mexiko Mitglied.