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Es gibt eine Lösung

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(dpa)

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In der Krise um den Bankkonzern Dexia haben sich die Regierungen Belgiens, Frankreichs und Luxemburgs über die weiteren Schritte abgestimmt. Die Details sind noch geheim.

Die Beratungen über eine mögliche Zerschlagung der wegen ihrer griechischen, italienischen und spanischen Staatsanleihen schwer angeschlagenen belgisch-französischen Bank Dexia gehen in die entscheidende Phase. Die Regierungen von Frankreich, Belgien und Luxemburg einigten sich am Sonntag auf einen Zukunftsplan für das Unternehmen und leiteten ihren Vorschlag an dessen Vorstand weiter, der am Nachmittag in Brüssel zu einer Krisensitzung zusammentrat.

Die kurze Erklärung folgte einem Treffen der französischen und belgischen Regierungschefs François Fillon und Yves Leterme sowie dem luxemburgischen Finanzminister Luc Frieden. Dexia kündigte noch vor Beginn der Beratungen eine Pressekonferenz für den Abend oder Montagmorgen an.

Letzte Wegstrecke

«Wir sind bereit, die letzte Wegstrecke der Verhandlungen zu betreten», sagte der belgische Ministerpräsident Yves Leterme vor dem Krisentreffen der Zeitung «La Capitale» zufolge. Frankreich und Belgien haben erklärt, sie würden die Kontoinhaber der Bank schützen. Beide Staaten sind bereits seit der Finanzkrise 2008 Miteigentümer der Bank.

Dexia gehört nach einer Rettungsaktion im Jahr 2008 zu 17,6 Prozent dem französischen Staatsfonds CDC. Weitere jeweils 5,7 Prozent werden von Belgien und Frankreich direkt gehalten, dazu kommen 5,7 Prozent im Besitz der belgischen Regionen. Die Bank beschäftigt 35.000 Mitarbeiter.

Schwere Krise

Die Dexia-Aktie stürzte vergangene Woche wegen eines befürchteten Bankrotts ab. Frankreich und Belgien garantierten Anlegern daraufhin ihre Guthaben bei der Bank. Das Problem ist besonders für Belgien erheblich, weil es von der Ratingagentur Moody’s bereits auf seine Tagesordnung gesetzt hat, um eine mögliche Abstufung der belgischen Kreditwürdigkeit zu prüfen.

Die Dexia Kommunalbank Deutschland steckt einem Medienbericht zufolge in einer schweren Krise. Die Tochter der französisch-belgischen Dexia-Gruppe habe staatlichen Stellen in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien 5,4 Milliarden Euro geliehen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Die Bank sei damit im Verhältnis zu ihrem Eigenkapital große Risiken eingegangen.

Patronatserklärungen abgegeben

Daher habe die Finanzaufsicht BaFin die Mutter Dexia Crédit Local 2010 und 2011 zu zwei Eigenkapitalerhöhungen in Deutschland gezwungen. Zudem hätten die Franzosen Patronatserklärungen für die Forderungen in Griechenland von 1,2 Milliarden Euro und für die Liquiditätsversorgung der Tochter abgeben müssen.

Liquiditätsprobleme von Dexia Crédit Local hatten in der vergangenen Woche den ganzen Dexia-Konzern in Schwierigkeiten gebracht. Derzeit wir eine Verstaatlichung der Bank diskutiert.