Die Abolitionistin Harriet Tubman wird auf der neuen 20-Dollar-Note abgebildet sein und damit die erste Frau, die seit mehr als 100 Jahren wieder eine Note zieren darf, wie Finanzminister Jack Lew am Mittwoch mitteilte.
Das genaue Geburtsjahr Von Harriet Truman ist nicht bekannt. Sie wurde um das Jahr 1820 geboren. In einer Umfrage, die «Women on 20s» im vergangenen Jahr abhielt, schnitt die afroamerikanische Sklavereigegnerin als Spitzenreitern ab. Sie hatte im 19. Jahrhundert für die Abschaffung der Sklaverei gekämpft und für die Hilfsorganisation Underground Railroad gearbeitet, die entlaufenen Sklaven zur Flucht aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada verhalf. Die angeblichen 40.000 US-Dollar Kopfgeld, die für die Ergreifung von Harriet Tubman ausgesetzt worden sein sollen, sind in Wirklichkeit niemals versprochen worden. Harriet Tubman wandte sich in ihren späten Lebensjahren zunehmend der Frauenrechtsbewegung zu und arbeitete mit prominenten US-amerikanischen Frauenrechtlerinnen wie Susan B. Anthony und Emily Howland zusammen.[117] Sie warb unter anderem auf Veranstaltungen in New York, Boston und Washington, D.C. für das Wahlrecht der Frauen. Harriet Tubman starb am 10. März 1913. (Quelle: Wikipedia)
Damit dürfte Andrew Jackson, der siebte Präsident der USA, seinen Platz auf der 20-Dollar-Note nicht unerwartet räumen. Jüngste Gerüchte um das angekündigte neue Design einiger Dollarnoten besagten, dass er einer Vorkämpferin für Rassengleichheit weichen sollte. Welche Frau dies sein sollte, hatte wilde Spekulationen ausgelöst und viele Bürger zum Diskutieren gebracht.
Die Pläne des US-Finanzministeriums, einigen Scheinen ein neues Design zu verpassen und dabei nach einem Jahrhundert der Abwesenheit auch wieder ein weibliches Konterfei auf dem Papiergeld zum Zuge kommen zu lassen, sind seit vergangenem Sommer bekannt.
100 Jahre Frauenwahlrecht in 2020
Lew selbst hatte die Spekulationen entfacht, als er im Juni bekanntgab, das Porträt von Alexander Hamilton – einer der Gründerväter der USA und der erste Finanzminister – auf dem Zehn-Dollar-Schein werde durch dasjenige einer Frau ersetzt. Doch am Montag berichtete der Sender CNN nun, Lew wolle Hamiltons Konterfei jetzt doch auf der 10-Dollar-Note belassen und dafür Jacksons Porträt auf dem 20-Dollar-Schein durch eine Frau ersetzen, die für den Kampf um Gleichheit der Ethnien stehe.
Zudem solle auch eine Frau auf der 10-Dollar-Note erscheinen, zitiert CNN nun einen ranghohen Beamten aus Lews Ministerium weiter. Bei der Generalüberholung dieses Scheins soll auch das darauf abgebildete Gebäude – das Finanzministerium – ersetzt werden. Und zwar durch eine Darstellung der Frauenwahlrechtsbewegung, die im Stile der Muralisten gehalten sein soll. Im Jahr 2020 jährt sich zum 100. Mal die Einführung des Frauenwahlrechts in den USA.
Serie von Geschichten
Die Informationen, die CNN verbreitet, ließ das Finanzministerium allerdings unkommentiert. Sprecher Joshua Drobnyk sagte lediglich, Lew werde «bald eine aufregende Serie von Ankündigungen machen, die die 5, 10 und 20-Dollar-Noten» betreffe. «Wir sprechen nicht nur über eine Note», sagte auch Lew vergangene Woche in einem Interview mit dem Sender CNBC. «Wir sprechen nicht über ein Bild auf einem Schein. Wir sprechen darüber, die Vorder- und Rückseite der Note zu nutzen, um eine aufregende Serie von Geschichten zu erzählen.»
Lew legte noch folgende Spur: «Wir werden auf der nächsten Note, die ausgegeben wird, den Beitrag der Frauen zu unserer Demokratie würdigen.» Auf seinen Aufruf vom Sommer, Vorschläge für Kandidatinnen einzureichen, sind mehr als 1,5 Millionen Antworten eingegangen. Diese Flut führte dazu, dass Lew seinen ursprünglichen Zeitplan kippen musste, denn eigentlich wollte er das neue Design schon Ende 2015 vorstellen.
Die Onlinegruppe «Women on 20s» hat sich in der ganzen Diskussion besonders für eine Frau auf der 20-Dollar-Note eingesetzt. Kritik gibt es ohnehin daran, dass Jacksons Konterfei die 20-Dollar-Note ziert. Er solle nicht auf der US-Währung abgedruckt sein wegen seiner Rolle bei der Umsiedlung der Ureinwohner, sagen Gegner.
Empörung
Das Vorhaben, altgewohnten Konterfeis ihren Platz auf den Dollarscheinen «wegzunehmen», stieß schon im Fall von Hamilton auf große Empörung. Unterstützer des Staatsmannes und ersten Finanzministers der USA unter George Washington argumentierten nach Bekanntwerden von Lews Plänen im Sommer, er habe das Finanzwesen der Nation geprägt und sollte seinen Platz auf dem Geldschein behalten.
Hamilton-Fans bekamen dabei Unterstützung von unerwarteter Seite: Das äußerst erfolgreiche Broadway-Musical «Hamilton» brachte großes Interesse an dieser historischen Persönlichkeit hervor. Lin-Manuel Miranda, der Autor des Musicals und Hamilton-Darsteller, setzte sich vor kurzem persönlich bei Lew dafür ein, dass dessen Konterfei den Dollarscheinen erhalten bleibe. Nach der Unterredung mit dem Finanzminister twitterte er: Lew habe ihm versicherte, dass er «sehr glücklich» mit der Entscheidung über die neuen Designs sein werde.
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