Am Rande des ersten Treffens von US-Präsident Donald Trump mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan hat es Zusammenstöße in Washington gegeben. Sicherheitsleute Erdogans griffen vor der Residenz des türkischen Botschafters Demonstranten an, die Fahnen der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) trugen.
Die Polizei stellte rasch die Ordnung wieder her, hieß es vor Ort. In zahlreichen Videos zeichnete sich allerdings ein anderes Bild.
Peaceful Kurdish protesters who demonstrated in front of the turkish embassy in Washington,were attacked by Turkish pro Erdogan#USA #Turkey pic.twitter.com/1nkCvOJiCg
— CLAUDIA (@ClaudiaAlMina) 17. Mai 2017
Neun Menschen wurden verletzt. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Einer von ihnen befand sich demnach in kritischem Zustand. Bei dem Gespräch Erdogans mit Trump waren zuvor die Differenzen hinsichtlich des Vorgehens in Syrien deutlich zutage getreten. Erdogan nannte es «absolut nicht akzeptabel», die syrische Kurdenmiliz YPG als Partner für den Anti-Terror-Kampf in Betracht zu ziehen.
Todfeind YPG
Die US-Regierung will die Miliz mit Waffen versorgen. Schon unter Trumps Vorgänger Barack Obama hatten die USA mit der YPG im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens zusammengearbeitet. In der vergangenen Woche kündigte die neue US-Regierung dann an, dass die Miliz erstmals von den USA direkt mit Waffen ausgerüstet werden soll. Damit soll die Offensive auf die IS-Hochburg Raka verstärkt werden.
Die türkische Regierung betrachtet die YPG allerdings wegen ihrer engen Verbindung zu der in der Türkei aktiven Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) selber als Terrorgruppe. Sie fürchtet auch, dass Waffen für die YPG letztlich in den Händen der PKK landen und gegen die Türkei verwendet werden könnten.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können