Durch Bauarbeiten nördlich von der Kirche waren Schäden am Gebäude verursacht worden. Das Bauunternehmen habe etwa 14 Meter im Boden eine Stützmauer gebaut, die fehlerhaft war, erklärte der Bürgermeister von Differdingen, Claude Meisch, Tageblatt.lu. Dadurch sei die Kirche ins Rutschen gekommen und schwer beschädigt worden.
Der Zustand des Gebäudes hat sich im Laufe der letzten Monate weiter verschlechtert, betonte Meisch. Man habe Kontakt zu der Denkmalschutz-Behörde und der lokalen Kirchenfabrik, welche das Bauwerk verwaltet, aufgenommen um über die Zukunft der «Notre Dame des douleurs» zu diskutieren.
Drei Möglichkeiten
Drei Szenarien werden erforscht: Eine teilweise Renovierung, eine Komplett-Renovierung oder der Abriss der Kirche. Im Falle des Erhalts des Kirchenbaus müsse man unter anderem über seine Zweckbestimmung reden, so Meisch. Er schließt in diesem Zusammenhang eine privatwirtschaftliche Nutzung nicht aus, solange sie nachhaltig sei.
Es müsse dann auch noch klargestellt werden, auf wie viel sich die finanzielle Beteiligung des Kulturministeriums an den Reparaturarbeiten beläuft, erklärt Meisch. Je nach Szenario werden wird mit Kosten zwischen einer und sechs Millionen Euro gerechnet.
Wer ist der Schuldige?
Parallel zu den Diskussionen über den Erhalt der Kirche wartet die Gemeindeführung auf das Resultat eines Gutachtens. Ein vom Gericht bestellter Experte sei im Augenblick dabei, die Ursache der Schäden zu analysieren, so Meisch. Erst nach Abschluss seiner Arbeiten könne man einen Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Ein Gerichtsverfahren schließt der Bürgermeister in diesem Zusammenhang nicht aus.
Es gehe jetzt aber darum, so schnell wie möglich zu einer Entscheidung zu kommen, unterstreicht Claude Meisch. Im Augenblick seien beide Baustellen in der Nähe der Kirche noch geschlossen. Die Gewerbeaufsicht sei dabei, Sicherheitspläne für beide Areale aufzustellen. Die Kirche müsse noch weiter stabilisiert werden.
Der Schöffenrat, die Vertreter des Denkmalschutzes und der Kirche werden sich am nächsten Mittwoch wieder treffen. Dann erwartet sich der Bürgermeister von Differdange eine Entscheidung über die Zukunft der Kirche.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können