Montag22. Dezember 2025

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Eine «übersexualisierte Gesellschaft»

Eine «übersexualisierte Gesellschaft»
(dpa)

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Die Einführung einer nationalen Anlaufstelle zur Förderung der seelischen und sexuellen Gesundheit wurde schon 2013 in einer Absichtserklärung festgehalten. Jetzt wurde das Konzept vorgestellt.

Die seelische und sexuelle Gesundheit sind zwei maßgebliche Faktoren, die zum Wohlbefinden einer Person beitragen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozioökonomischer Situation. Dazu gehören nicht nur sexuelle Beziehungen, sondern auch der gegenseitige Respekt eigener Vorlieben sowie deren Ausübung, ohne sich vor Gewalt und Diskriminierung fürchten zu müssen, heißt es von Gesundheitsministerin Lydia Mutsch und Bildungsminister Claude Meisch.

Keinesfalls soll sich der Aufgabenbereich des neuen Zentrums auf reine Sexualkunde beschränken. Sehr wohl soll im Bereich der Information und Sensibilisierung auf die vorhandenen Bedürfnisse eingegangen werden. Jedoch sieht das «Comité de pilotage» die Hauptaufgabe des CNR («Centre national de Référence pour la Promotion de la Santé affective et sexuelle»), so der vorläufige Name, in der Entwicklung eines sozio-politischen, pädagogischen, ökonomischen und reglementierten Umfelds zur Förderung der sexuellen und seelischen Gesundheit. Auch sollen Weiterbildungskurse für das in dem Bereich zuständige Personal angeboten werden.

Jugendliche im Visier

Das Zentrum soll sich dabei keineswegs auf das Gesundheitswesen beschränken, sondern auch Privatpersonen oder das Personal im Bildungsbereich ansprechen. Besonders Jugendliche würden hier anvisiert werden. „Wir leben heutzutage in einer übersexualisierten Gesellschaft. Das Thema Sexualität war früher ein Tabuthema in vielen Familien, heute werden Kinder und Jugendliche tagtäglich damit konfrontiert.

Es gilt also, einen altersgerechten Umgang mit dem Thema Sexualität zu gewährleisten und auch das Schulpersonal durch das Bereitstellen von Materialien bei ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen», so Claude Meisch.

Neuer Name, neues Gesicht

Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Eröffnung des Zentrums auf Hochtouren, bis Donnerstag werden noch Bewerbungen für den Chefposten im CNR angenommen. «In den nächsten Wochen bekommt das CNR noch ein neues Gesicht und einen neuen Namen. CNR war ein Arbeitstitel und klingt dann doch nicht so sexy», so die Präsidentin des «Planning Familial» Ainhoa Achutegui.