Der Sprengsatz explodierte nach Polizeiangaben in einer Tasche, die an einer Haltestelle nahe der zentralen Busstation abgestellt worden war. Mindestens drei Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, hieß es. An der Bushaltestelle war eine große Blutlache zu sehen.
Zwei Busse, die gerade vorbeifuhren, wurden bei der Explosion beschädigt. «Ich sah eine helle Flamme, und dann wurde der Bus durchgeschüttelt», berichtete ein Augenzeuge dem israelischen Rundfunk. Der israelische Polizeiminister Izchak Aharonovich teilte mit, die Bombe sei etwa ein bis zwei Kilo schwer gewesen. «Ich hörte eine laute Explosion», berichtete ein Sanitäter, der sich zufällig bei einer Sitzung in der Nähe aufhielt. «Der ganze Tisch wackelte.»
Auf der Suche nach dem Täter
Hunderte von Schaulustigen drängten sich am Ort des Anschlags in der Nähe des Konferenzzentrums Binjanei Hauma und behinderten die Rettungsarbeiten. «Es gab keine Hinweise auf einen geplanten Anschlag», sagte Polizeiminister Aharonovich. Die Gegend werde auf der Suche nach möglichen Tätern durchkämmt. Zunächst bekannte sich keine Gruppierung zu der Tat. Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat sagte, man werde es Terroristen nicht erlauben, den Alltag in der Stadt zu zerstören.
Es war der erste Bombenanschlag in Israel seit drei Jahren und der erste Anschlag in Jerusalem seit zwei Jahren. Bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag in der Stadt Dimona war im Februar 2008 ein Israeli getötet worden. Bei dem letzten Anschlag eines Palästinensers in Jerusalem im März 2009 waren zwei Polizisten verletzt worden. Der Palästinenser hatte die Polizisten bei einer Amokfahrt mit einem Radlader angegriffen und war dabei erschossen worden.
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