Im März 2016 wurde während einer Sitzung des Hochschulausschusses verkündet, dass man Analysen zur Zweckmäßigkeit für die Einrichtung einer «Medical School» oder einer ähnlichen Bildungsstätte durchführen werde. Die Ergebnisse dieser Analyse sollten im Laufe des Sommers vom Hochschulministerium vorgestellt werden. Bisher liegen aber noch keine konkreten Pläne auf dem Tisch.
Hochschulminister Marc Hansen bekräftigte in einem Antwortschreiben auf die parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Martine Hansen, dass man zurzeit noch mit der Analyse beschäftigt sei. Zwei Arbeitsgruppen seien dabei, die Entwicklung der medizinischen Ausbildung in Luxemburg genauer in Augenschein zu nehmen, sagt er.
Plan bis Ende des Jahres
Die Gesundheitsministerin Lydia Mutsch bestätigte vergangene Woche in einem Gespräch mit dem Tageblatt, dass das Timing, das den Arbeitsgruppen für die Analyse gegeben wurde, voraussichtlich eingehalten werden könne. So sollen bis Ende des Jahres die Berichte der Arbeitsgruppen vorliegen, bestätigen Hansen und Mutsch. Daraufhin könne man dann auch dem Regierungsrat einen Vorschlag unterbreiten, erläutert Mutsch.
Die Arbeitsgruppen hätten sich unter anderem mit Vertretern der Universität Luxemburg, des Hochschulministeriums, des Gesundheitsministeriums sowie der Luxemburger Krankenhäuser zusammengesetzt.
Kooperation mit anderen Universitäten
In Erwägung gezogen wird nicht nur eine reine «Medical School» für Luxemburg, präzisiert Hansen. Im Gespräch ist auch das Modell einer Ausbildungseinrichtung, die in Kooperation mit Universitäten der Großregion funktionieren soll.
Bisher habe man mehrere Modelle durchgespielt, bei denen auch die bestehenden Partnerschaften zu anderen Universitäten, aber auch zukünftige Partnerschaften mit einfließen würden, damit es im Nachhinein keine Probleme mit den erworbenen Diplomen gebe, betont Mutsch gegenüber dem Tageblatt.
Know-how für unser Land
Außerdem habe man geprüft, welchen Einfluss eine Luxemburger Medizinschule auf die lokale Wirtschaft und unser Gesundheitssystem habe. Laut Mutsch gehe es bei all den Analysen natürlich vorrangig darum, herauszufinden, inwieweit es zweckmäßig sei, Ausbildungen in bestimmten Disziplinen in Luxemburg anzubieten.
Zudem sei es wichtig herauszufinden, welche der 50 Spezialisierungen sich für Luxemburg am meisten rentieren würden. «So könnte ein medizinisches Know-how für unser Land geschaffen werden und nebenbei wird dies dazu führen, dass mehr gut ausgebildete Mediziner im Nachhinein auch bei uns im Land bleiben», erläutert Mutsch.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können