Luxemburg braucht mehr Unternehmergeist, Luxemburg braucht mehr Firmengründer, ist immer wieder zu hören. Aber warum es kompliziert machen, wenn es auch einfacher geht?
Ein angehender Firmenchef muss sein eigenes Unternehmen nicht unbedingt gründen. Er kann es auch kaufen. Das kostet etwas mehr Geld – dafür aber weniger Nerven.
cmuller@tageblatt.lu
Ist die Übergabe der Nachfolge gut geregelt, dann kann der ehemalige Chef den neuen Chef noch eine Zeit lang begleiten. Der neue Chef hat somit weniger Risiko zu verwalten. Es gibt bereits Zulieferer und eine feste Kundschaft. Der neue Chef muss nicht bei null anfangen wie bei einer Gründung. Es gibt bereits reelle Zahlen, auf die er seinen Geschäftsplan aufbauen kann.
Auch für denjenigen, der seinen Betrieb abgibt, hat die Begleitung eines Nachfolgers klare Vorteile. Er gibt sein „Kind“, in das er jahrelange Arbeit gesteckt hat, nicht einfach für ein paar Euro an einen Unbekannten ab. Ein fließender Übergang kann organisiert werden.
Erschreckend sind dabei die Schätzungen der EU-Kommission. Jedes Jahr würden europaweit 600.000 Jobs verschwinden, weil die Nachfolge nicht organisiert wurde. Das ist ein überflüssiger Verlust für eine Volkswirtschaft, die 21 Millionen Arbeitslose zählt. Man kann nur hoffen, dass die laufenden Sensibilisierungskampagnen ihr Ziel erreichen.
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