An der kalifornischen Küste hat die Welle Hafenanlagen und Dutzende Boote zerstört. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown rief in den betroffenen Gebieten den Notstand aus. Ein junger mann wurde von der Welle mitgerissen und ertrank.
Crescent City im Norden des Westküstenstaates wurde von mehr als zwei Meter hohen Wellen getroffen. «Über 30 Boote im Hafen wurden beschädigt, Anlegestellen sind zu Bruch gegangen», sagte Joe Young von der örtlichen Katastrophenbehörde der Nachrichtenagentur dpa. Mehr als 4000 Einwohner waren in der Nacht vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden. Nach einem Beben 1964 waren in Crescent City elf Menschen in einer Flutwelle ums Leben gekommen.
Viele Boote zerstört
Auch im Hafen von Santa Cruz, südlich von San Francisco, gingen zahlreiche Boote zu Bruch. Die Flutwellen drückten Jachten in die Holzstege, Boote wurden losgerissen und trieben führerlos im Hafenbecken.
Drei junge Männer, die an einem Strand nahe Crescent City Fotos machten, wurden von einer Welle ins Meer gespült. Nur zwei konnten sich an Land retten. Die Suche nach ihrem 25-jährigen Freund wurde nach Stunden aufgegeben, berichtete der «San Francisco Chronicle».
Für die gesamte Westküste der USA war eine Tsunami-Warnung herausgegeben worden. Einwohner in besonders gefährdeten Küstenabschnitten wurden aufgerufen, in höher gelegenen Regionen Schutz zu suchen. Einige Küstenstraßen, Strände und Häfen wurden vorsichtshalber gesperrt.
Südamerika weitgehend verschont
Die Westküste Südamerikas ist nach dem schweren Erdbeben in Japan von einem größeren Tsunami verschont geblieben. In Ecuador, wo etwa 260.000 Menschen aus küstennahen Regionen evakuiert worden waren, gab Präsident Rafael Correa am Freitag (Ortszeit) Entwarnung, nachdem die auf der anderen Seite des Pazifik ausgelösten Wellen nur noch bis zwei Meter hoch waren.
Auch die Galapagosinseln mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt blieben verschont. Nur auf den Inseln Santa Cruz und San Crist?bal habe es einige Überschwemmungen gegeben. Auch von der Osterinsel vor der Küste Chiles wurde nur von einer kleinen Tsunami-Welle berichtet.
Flucht in die Höhe
In Chile selbst, das vor gut einem Jahr von einem ähnlich schweren Erdbeben wie in Japan verwüstet worden war, verbrachten ebenfalls zehntausende Menschen küstennaher Orte die Nacht zu Samstag in höher gelegenen Regionen. Der Tsunami war jedoch auch hier kleiner als zunächst befürchtet. Ähnlich war die Situation an den Westküsten Kolumbiens und Perus. In Lima fiel ein Schaulustiger von einem Felsen vor der Küste, von dem aus er den Tsunami beobachten wollte. Er fiel ins Meer und konnte nur noch tot geborgen werden.
Ein Beben der Stärke 8,9 hatte am Freitagnachmittag (Ortszeit) Japan erschüttert und einen verheerenden Tsunami ausgelöst. Im gesamten Pazifikraum war zunächst vor den gefährlichen Flutwellen gewarnt worden.
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