Dienstag23. Dezember 2025

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Dutzende Tote bei Anschlag

Dutzende Tote bei Anschlag
(AP)

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Ein Selbstmordattentäter hat am Freitag in der irakischen Hauptstadt Bagdad 31 Menschen mit in den Tod gerissen. Mindestens 60 Menschen wurden verletzt.

Nach Behördenangaben hatte der Täter sich in einem mit Sprengstoff beladenen Taxi in die Luft gesprengt. Es war der jüngste einer ganzen Reihe von Anschlägen auf die Schiiten im Irak. Seit Ausbruch einer Regierungskrise im Dezember haben die Spannungen zwischen den Religionsgruppen im Irak deutlich zugenommen.

Der Anschlag ereignete sich im schiitischen Stadtteil Saafaranija im Südwesten Bagdads. Zum Zeitpunkt der Explosion passierte ein Trauerzug für einen schiitischen Immobilienmakler die Stelle, wie Polizisten und Sanitäter berichteten. Ziel des Anschlags sei möglicherweise aber auch eine nahe gelegene Polizeiwache gewesen, hieß es bei den Sicherheitsbehörden der Stadt.

Sunnitische Extremisten

In den vergangenen Wochen sind mehrfach Anschläge gegen irakische Schiiten verübt worden. Die Regierung macht sunnitische Extremisten für die Taten verantwortlich und wirft ihnen vor, Gewalt zwischen den Religionsgruppen schüren zu wollen. Seit Beginn des Jahres sind 320 Menschen bei Anschlägen im Irak getötet worden – dies sind nach Regierungsangaben und Reuters-Schätzungen mehr als doppelt so viele wie im Januar des vergangenen Jahres.

Die jüngste politische Krise wurde kurz nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Golfstaat Mitte Dezember ausgelöst. Die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki ordnete die Festnahme eines sunnitischen Vizepräsidenten an und beantragte im Parlament, den ebenfalls sunnitischen Vize-Regierungschef aus dem Amt zu entfernen. Maliki begründete dies mit rechtlichen Gründen, politische Gründe gebe es nicht. Viele Sunniten fühlen sich bereits jetzt benachteiligt von der neuen Führung des Landes. Sie fürchten, Maliki könne versuchen, seine Macht auf ihre Kosten zu konsolidieren.