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Dreieinhalb Jahre Haft für «Pulver-Kurt»

Dreieinhalb Jahre Haft für «Pulver-Kurt»
(dpa-Archiv)

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Das Landgericht Bad Kreuznach hat den Mann, der eine der größten illegalen Waffen- und Sprengstoffsammlungen in Deutschland besaß, zu einer Haftstrafe verurteilt.

«Pulver-Kurt» muss für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Bad Kreuznach verurteilte den 64 Jahre alten Waffennarren unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz am Dienstag zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Der Anwalt des Angeklagten hatte auf eine zweijährige Bewährungsstrafe plädiert, die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre Haft gefordert.

«Das war eine hochgefährliche Situation hier», sagte der Vorsitzende Richter Bruno Kremer. «Es waren funktionstüchtige Waffen, es waren hochgefährliche Waffen.» Wegen Kreislaufproblemen des Angeklagten war die Verhandlung in der vergangenen Woche kurz vor der Urteilsverkündung unterbrochen worden.

Riesige Waffensammlung in Haus und Scheune

Der 64-Jährige hatte eine der größten illegalen Sprengstoff- und Waffensammlungen in Deutschland besessen. Anfang 2011 wurden 40 Kilogramm Sprengstoff und Dutzende Waffen im Wohnhaus und einer Scheune sichergestellt. Es war der bundesweit größte Waffenfund bei einer Privatperson seit Langem. Teile des Fundes wurden kontrolliert gesprengt. Die Gemeinde musste dafür vorübergehend evakuiert werden.

Der Angeklagte nahm das Urteil mit gesenktem Kopf zur Kenntnis. Zuvor betonte er: «Ich bin belehrt worden, dass es falsch war, was ich gemacht habe. Damit muss ich jetzt leben.»

Während des Prozesses hatte eine Gutachterin dem 64-Jährigen volle Schuldfähigkeit bescheinigt. Er sei «hoch intelligent» und habe keinen «emotionalen Bezug» zu Waffen, daher sei seine Sammelleidenschaft nicht zwanghaft gewesen.