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Drei «Terror-Camps» in den Ardennen

Drei «Terror-Camps» in den Ardennen

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In den belgischen Ardennen wurden mindestens drei Dschihadisten-Camps gezählt. Der Kontrollausschuss der Polizeidienste kritisiert die schlechten Ermittlungen und die Kommunikation der Sicherheitsdienste.

Die Ardennen sind ein beliebtes Trainingsgebiet. Ob «Special Forces» (Link) , «Stay Behind» oder die «Killerbande von Brabant» (Link), sie alle «übten» in den Wäldern im belgisch – luxemburgischen Grenzraum. Im Oktober 2014 berichteten belgische Medien, dass angehende IS-Syrien-Kämpfer den Umgang mit der Waffe in den Wäldern südlich von Liège üben.

Für Aufregung sorgten damals Bilder auf Facebook. Dabei waren vermummte Männer mit Sturmgewehrenzu sehen. Die belgischen Sicherheitsbehörden schalteten sich ein und starteten Ermittlungen.

Im Zusammenhang mit den Dschihadisten wurde jetzt die Frage gestellt, ob und wie die «Ausbildungscamps» überwacht werden. Am Dienstag wurde der Bericht des sogenannten Komitees P, des ständigen Kontrollausschusses der Polizeidienste, im Parlament diskutiert.

Drei Camps…

Das Camp von «Sharia4Belguim» wurde im Hebst 2013 in Jalhay organisiert. Im Februar 2014 trafen sich die Mitglieder der PKK in Hombourg und im August des selben Jahres wurde ein Camp unter der Bezeichnung «Halal Events» in Trois-Ponts veranstaltet.

Den Experten zufolge wurden diese «Terroristencamps» in der Region Liège nicht ausreichend von der Polizei und dem Geheimdienst überwacht. Das meldeten am Mittwoch die Zeitungen «De Tijd» und «l’Echo». Dabei stünden «Sharia4Belgium» und die PKK auf der Liste der zu überwachenden Organisationen, wird in dem Bericht erinnert. Lediglich das «Event Halal», wo angeblich «Radikale» daran teilnahmen wurden unter die Lupe genommen.

Das Camp von «Sharia4Belguim» wurde zum Beispiel erst nach zwei Tagen entdeckt und auch nur weil eine radikale Vereinigung mit dem Namen «Tawheed4Belgium» auf den sozialen Netzwerken einen Aufruf zur Teilnahme gestartet hatte.

Keine Kommunikation

Aus dem Bericht geht des Weiteren hervor, dass die Kommunikation zwischen lokaler und föderaler Polizei sowie mit dem Geheimdienst Mängel aufwies. Außerdem seien präzise Berichte über die Camps Mangelware, so die Experten.

Schließlich sei die Verwaltungspolizei gar nicht oder nur spät über die Aktivitäten in den Ardennen informiert worden. Dabei soll sie eigentlich die Gefahr, die von den extremistischen Gruppierungen ausgeht bewerten. Der Informationsfluss sei im Kampf gegen die Dschihadisten von vitaler Bedeutung, erinnert das Komitee P.

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