Nach dem deutlichen Rückgang zu Jahresbeginn steigen die Asylbewerberzahlen in der Europäischen Union wieder. Im zweiten Quartal beantragten 305.700 Menschen erstmals Schutz in der EU, 0,1 Prozent davon in Luxemburg. Dies meldete die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag.
Die Zahlen waren mit dem großen Flüchtlingsandrang vor einem Jahr stark gestiegen, auf 426.000 Asylbewerber im letzten Quartal 2015. Zu Jahresbeginn wurden dann noch 287.100 Anträge registriert. In der Zeit von April bis Juni nahm die Zahl nun wieder um sechs Prozent zu. Laut Eurostat suchten von den knapp 306.000 Asylbewerbern 500 Schutz in Luxemburg.
14.900 Asylanträge in Ungarn
Im zweiten Quartal 2016 wurden in Deutschland mit fast 187.000 Asylbewerbern die meisten Anträge registriert. Darauf folgten Italien (27.000 Asylbewerber) und Frankreich (17.800). In Ungarn stellten trotz der sehr restriktiven Budapester Flüchtlingspolitik zwischen April und Juni 14.900 Menschen einen Asylantrag. Das Land liegt damit auf Platz vier vor Griechenland mit 12.000 Asylanträgen. Die beiden Staaten hatten im zweiten Quartal die höchsten Steigerungsraten: Griechenland 132 Prozent und Ungarn 118 Prozent.
Die meisten Schutzsuchenden kommen immer noch aus dem Bürgerkriegsland Syrien: Im zweiten Quartal waren es 90.500. Aus Afghanistan stammten 50.300 Asylbewerber, aus dem Irak 34.300. Damit kamen insgesamt fast 60 Prozent aller Antragsteller aus diesen drei von Krieg und Zerstörung gezeichneten Ländern.
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