Freitag19. Dezember 2025

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Die wildesten Fantasien, seit es Wahlen gibt

Die wildesten Fantasien, seit es Wahlen gibt
(AFP/Josep Lago)

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Nie war der Wahlkampf so aggressiv, nie die Feindseligkeiten so groß. Und dennoch können die USA über ihre Wahlen lachen. Hier die wildesten Fantasien, seit es Wahlen gibt.

Ob Verkäufer, Sportler, Akademiker oder der «average Joe» von nebenan: Wer sich in den USA mit Menschen bei einem Bierchen unterhält oder ungezwungen plauscht, wird sich wundern.

Trotz all der Aggressivität, die den US-Wahlkampf in eine Politschlacht verwandelt hat, ist den Amerikanern nicht der Humor verloren gegangen.

Hier einige der amüsantesten Themen, über die das Tageblatt mit den Menschen vor Ort gesprochen hat:

Das Horrorkabinett von Trump

Die meisten Menschen üben sich in Washington in Eskapismus: Das mit Trump wird schon nicht kommen. Oder? Bitte nicht. Wirklich … Bitte nicht.

Es gibt jedoch auch die weniger Verkrampften, die es mit Galgenhumor nehmen. Hey, es wären ja nur vier Jahre mit diesem Spinner. Was soll da schon großartig passieren? Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Sarkasmuskönige ist das Spekulieren über ein mögliches Trump-Kabinett.

Die Highlights dieser feuchtfröhlichen Gedankenspiele sind Nominierungen wie Bill Clinton. Er habe mehr „Swag“ als seine Ehefrau und Präsidentschaftskandidatin Hillary. Außerdem gelinge ihm das Aussitzen und Umgehen von Skandalen besser als seiner Frau, die von einem Skandal zum nächsten stolpere. Gerade jemand wie Trump könne einen geübten Vermeidungsminister wie Bill gebrauchen.

Mindestens genauso absurd und köstlich ist die Idee, den Wirtschaftskriminellen und Gefängnisinsassen Bernie Madoff zum Finanzminister zu ernennen. Madoff könnte somit aus Trumps „The Art of the Deal“ mit viel kriminellem Fachwissen und Disziplin „The Art of the Steal“ machen. Dieser Running Gag ist besonders bei Studenten beliebt.

Auch die Populärkultur bleibt nicht verschont. So wird aus der fiktiven Filmfigur „Iron Man“ der oberste Sicherheitsberater und Verteidigungsminister. Tony Stark sei genau wie Trump: superreich und stets dabei, seine Interessen und Macht gegen Bösewichte zu Hause und im Ausland zu verteidigen.

Was mit dem Weißen Haus passieren würde

Weniger politisch, dafür aber ein herrliches Gedankenspiel: Was passiert mit dem Weißen Haus, falls Trump es dorthin schafft? Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Ein Evergreen: Das gesamte Weiße Haus wird wie eine Trump-Immobilie ganz in Gold angestrichen. Mindestens genauso einfallsreich: Der „Situation Room“ werde abgeschafft. Aus dem Hauptzentrum für verschlüsselte Kommunikation des Präsidenten werde ein Bling-Bling-Solarium.

Und aus dem West Wing? Er sei Trump kein Begriff. „The Donald“ habe nur die gleichnamige TV-Show gesehen und sich zu Tode gelangweilt. Wenn man jedoch darauf bestehe, so Trump, müsse halt ein Trump Tower aus dem West-Wing-Boden gestampft werden. Passend zu dieser Logik würde auch der „Treaty Room“, der sich im zweiten Stockwerk des Weißen Hauses befindet, abgeschafft. „The Donald“ unterzeichne keine Verträge und halte Diplomatie für Kinderkram. Seine Alternative wäre der Kapitulationsraum.

Last but not least: des Präsidenten Schlafzimmer. Hier zeige sich Trump besonders gnadenlos. Keine Renovierungsarbeit oder irgendeine andere Methode könne hier helfen. Alles wegsprengen, die Matratzen wegwerfen, nein, sie verbrennen, die Wände, Fenstern und Türen mit Säure abwaschen. Wenn man schon dabei sei, könne auch noch ein Exorzist vorbeischauen, um die Geister vergangener Präsidenten und die Bad Vibes des Muslimen Obama zu vertreiben.

Zwei Tage vor den Wahlen ist Humor wohl das Einzige, was einem als Amerikaner noch bleibt.