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Die Porta-Nigra bröckelt

Die Porta-Nigra bröckelt
(dpa)

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An der Porta Nigra bröckelt und rieselt es. Experten haben zahlreiche Schäden an dem einst römischen Stadttor aus Sandstein entdeckt.

Die Sanierung der Trierer Porta Nigra soll im Jahr 2015 beginnen. Es gebe zahlreiche Schäden am Sandstein des einstigen römischen Stadttors, sagte Restaurator Walter Hartleitner am Montag in Trier. Neben schwarzen Verkrustungen seien Risse, Brüche und Ablösungen am Quadermauerwerk festgestellt worden. Bis Ende 2013 dokumentieren Experten Schäden an dem Trierer Wahrzeichen. Im Jahr 2014 werde ein Konzept zur abschnittsweisen Sanierung erstellt, bevor die Arbeiten dann losgingen, sagte Projektleiterin Marion Basten vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Trier. Inklusive der Vorbereitungen werden die Arbeiten rund 15 Jahre dauern, hieß es.

«Es besteht Handlungsbedarf», sagte Hartleitner, Spezialist für Steinrestaurierung und -konservierung. Es bestehe aber keine akute Gefahr. «Es bröckelt, aber nicht so, dass man erschlagen wird», sagte der Direktor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Thomas Metz. Letzte Sanierungsarbeiten an der Porta Nigra lägen rund 40 Jahre zurück. Die vorbereitenden Untersuchungen, die seit diesem Sommer laufen, kosten rund 1,2 Millionen Euro. Wie viel Geld die Sanierung koste, sei noch nicht abzusehen, hieß es. Schäden gibt es auch am Dach und der Entwässerungsführung.

Wenig Wissen über die Porta

Bisher liegen die Vorbereitungen im Zeitplan, sagte Basten. Das Torhaus sei bereits komplett vermessen, die Außenfassade gesichtet. In den Wintermonaten werde das Material ausgewertet. «Ab Frühjahr 2013 ist jeder Stein der Porta dokumentiert», sagte die Leiterin des Architekturreferats des Deutschen Archäologischen Instituts, Ulrike Wulf-Rheidt. Die Arbeiten an der Porta Nigra dienten auch dazu, die Geschichte des Bauwerks zu dokumentieren. «Man weiß noch unglaublich wenig über die Porta», sagte die Architektin.

Die Porta Nigra gilt als das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Es wurde um das Jahr 180 von den Römern als nördlicher Zugang zum antiken Trier gebaut. Seinen Namen «Schwarzes Tor» hat das Tor wohl erst im Mittelalter bekommen, weil sich die einst weißen Sandstein-Quader des 36 Meter breiten Baus dunkel verfärbten.

Unesco-Weltkulturerbe

Nach 1028 ließ sich der griechische Mönch Simeon als Einsiedler im Ostturm der Porta Nigra nieder und einmauern. Nach seinem Tod 1035 wurde er im Erdgeschoss bestattet und heiliggesprochen. Ihm zu Ehren ließ der damalige Bischof das Stadttor zu einer doppelgeschossigen Stiftskirche, der Simeonkirche, umbauen. Erst Napoleon befahl 1804 den Rückbau der nachantiken Bauten. Seit 1986 gehört die Porta zum Unesco-Weltkulturerbe.