«Taxe Caiman» heißt eine königliche Verordnung, die am Freitag im «Moniteur belge» veröffentlicht worden ist. Die Verordnung hat zum Ziel, im Ausland liegendes Kapital so zu besteuern wie es in Belgien besteuert würde. Zielgruppe sind dabei Länder wie Luxemburg, Seychellen, Bermuda, die Jungferninseln, die Schweiz, Jersey, Monaco oder die USA mit den Staaten Wyoming oder Delaware, oder eben auch die Cayman Islands, die der Steuer den Namen gegeben haben.
Ziel ist dabei aber nicht der Staat insgesamt sondern einige ganz bestimmte Konstruktionen zur steuerlichen Optimierung. So sollen belgische Vermögen, die in den jeweils genannten Ländern durch Sonderkonstruktionen weniger als 15 Prozent Steuern zahlen oder gar keine Steuern zahlen in Belgien zu einer Steuerzahlung nach belgischem Recht herangezogen werden.
Stiftungen
Um welche Konstruktionen handelt es sich? In Luxemburg sollen Verwaltungsgesellschaften betroffen werden, die Familienvermögen verwalten. Wer sein Geld von Familiy Offices oder Wealth Management Banken verwalten lässt, muss nachweisen, dass er mindestens 15 Prozent Steuern zahlt, meldet «L´Echo» in seiner Samstag-Ausgabe und auf seiner Internetseite.
In der Schweiz sind Stiftungen betroffen, in den USA in den Staaten Wyoming und Delaware die «Limited Liability Companies», Jersey und Monaco mit Stiftungen.
Konstruktionen
Auf Zinsen erhebt Belgien eine Steuer von 15 Prozent, auf Dividenden von 25 Prozent. Wer im Ausland darunter liegt, wird in Belgien zur Kasse gebeten. Die Regierung erwartet durch diese Regelung Einnahmen in Höhe von 460 Millionen Euro. Die belgische Nationalbank geht davon aus, dass Belgier im Ausland in solchen Konstruktionen 57,7 Milliarden Euro gespeichert haben.
Allerdings ist gut möglich, dass die Verordnung in Luxemburg ins Leere läuft. Die Quellensteuer, die bei der Zahlung von Zinsen und Dividenden anfällt, liegt bei nicht in Luxemburg Ansässigen bei 35 Prozent.
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