Rund 195 000 Menschen pendeln in der europäischen Großregion rund um Luxemburg täglich über Staatsgrenzen hinweg zur Arbeit. Die meisten seien männlich, jung, vollzeitbeschäftigt und überdurchschnittlich qualifiziert, ergab eine neue Studie, die am Mittwoch in Trier vorgestellt wurde. Vor allem Luxemburg ist Ziel der Grenzgänger in der Großregion, zu der auch Rheinland-Pfalz, das Saarland, Lothringen und die Wallonie gehören. Die Studie «Wer sind die Grenzgänger der Großregion» erstellten die Statistischen Ämter der Großregion mit dem Institut Universitaire International Luxembourg (IUIL).
Im Jahr 2009, auf das die Studie sich bezieht, zog das Großherzogtum 130.400 Pendler oder 67 Prozent aller Grenzgänger der Großregion an. Ins Saarland pendelten knapp 44.000 Arbeitskräfte (22 Prozent), nach Rheinland-Pfalz knapp 15.000 (7,5 Prozent). Die meisten Auspendler kamen mit 93.300 aus Lothringen (48 Prozent), gefolgt von Rheinland-Pfalz (49.000, 25 Prozent) und der Wallonie (32.000, 16 Prozent).
Luxemburgs Bedeutung in der Großregion
Die Untersuchung zeige, dass die Großregion ein zentraler gemeinsamer Arbeitsmarkt im Herzen Europas sei, sagte der Präsident des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, Jörg Berres. Vor allem Luxemburg habe wegen seines Wirtschaftswachstums eine große Bedeutung und strahle in die anderen Teilregionen aus. Nicht zuletzt wegen der Grenzgänger sei in den grenznahen Kreisen in Rheinland-Pfalz das verfügbare Einkommen in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker gestiegen als im Landesdurchschnitt.
Die Studie ergab, dass mit 62 Prozent mehr Männer als Frauen über Grenzen der Großregion pendeln. 41 Prozent der Pendler sind zwischen 35 und 44 Jahren «jung» – deutlich mehr als der Anteil der ortsansässigen Erwerbstätigen (31 Prozent). Und 84 Prozent der Grenzgänger haben einen Vollzeitjob. Das Gros der Pendler verfüge über einen Sekundärabschluss und arbeite in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten, hieß es.
Die Studie ist die dritte und letzte Veröffentlichung, die von den Statistik-Ämtern und dem IUIL im Rahmen des Projekts Interreg IV-A «Harmonisierte statistische Indikatoren» erarbeitet wurde. 2010 stand das Thema Weiterbildung in der Großregion im Fokus einer Untersuchung, im Juni 2011 ging es um die Nachhaltigkeit.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können