«Das ist eine sehr ernste Bedrohung, auf die wir vorbereitet sein müssen», sagte King der Tageszeitung «Welt». Zwar sei es unwahrscheinlich, dass es nach einem Fall der Stadt Mossul «einen Massenexodus von IS-Kämpfern nach Europa geben wird», sagte King. Es befänden sich derzeit insgesamt noch rund 2500 IS-Kämpfer aus EU-Ländern in den Kampfgebieten.
Vergleichbare Fälle in der Vergangenheit, wie etwa Afghanistan, hätten gezeigt, «dass am Ende nur einige Kämpfer zurückkehren, weil einige von ihnen im Gefecht gefallen sind oder aber sich neue Kampfschauplätze suchen», fügte der EU-Kommissar hinzu. Aber selbst eine kleine Anzahl stelle eine ernste Gefahr dar.
Neues Sicherheitskonzept
King kündigte Vorschläge aus Brüssel für mehr Sicherheit von amtlichen Dokumenten wie Ausweisen an. «Derzeit kann man die Passkontrollen an den EU-Außengrenzen zu leicht umgehen, indem man falsche Dokumente vorlegt.» Vieles liege zwar in der Kompetenz der Mitgliedstaaten. Aber die EU-Kommission werde noch in diesem Jahr Ideen vorlegen, um die Sicherheit von Reisedokumenten zu verbessern.
«Wir sollten uns auch die Sicherheitsstandards von Geburts- und Heiratsurkunden ansehen – die Dokumente, auf deren Grundlage man Reisedokumente erhält.» Denn es nütze nichts, wenn der Reisepass zwar fälschungssicher sei, aber auf falschen Angaben basiere.
Am Montag hatten irakische Militärverbände die Großoffensive gegen den IS in Mossul gestartet. Daran beteiligt sind auch kurdische Peschmerga-Kämpfer, unterstützt wird das Bündnis aus der Luft von Kampfflugzeugen der Anti-IS-Koalition.
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