Alle sieben Sekunden stirbt jemand an den Folgen. Pro Jahr sind es etwa 4,6 Millionen Menschen, wie aus den jüngsten Daten hervorgeht, die am Dienstag auf dem Kongress der Europäischen Vereinigung für das Studium von Diabetes (EASD) in Lissabon vorgestellt wurden. Nach Einschätzung von EASD-Vizepräsident Andrew Boulton müssen die Forschungsanstrengungen zur Unterstützung der Gesundheitssysteme rund um den Globus verstärkt werden. Die jährlichen weltweiten Gesundheitskosten im Zusammenhang mit der Krankheit liegen bei 465 Milliarden Dollar.
Medizinexperten sehen deshalb dringenden Handlungsbedarf seitens der Regierungen, um den steigenden Krankenzahlen gegenzusteuern. Denn die Mehrheit leidet an Alters- oder Typ-II-Diabetes, der durch Fettsucht, ungesunde Ernährung und wenig Bewegung ausgelösten Form der Krankheit. Die Zahlen nehmen zu, da in Entwicklungsländern immer mehr Menschen westliche Lebensgewohnheiten annehmen. Bei Diabetikern ist die Blutzuckerkontrolle gestört, was zu Herzkrankheiten, Schlaganfällen, schweren Schäden an Nerven und Nieren sowie zu Blindheit führen kann.
Ein Milliardenmarkt
Für Pharmafirmen ist Diabetes ein Milliardenmarkt. Viele ältere Medikamente sind inzwischen patentfrei und werden als Generika verkauft. Konzerne arbeiten derzeit an neuen Wirkstoffklassen, durch die sich die Behandlungsmöglichkeiten erweitern könnten. Im vergangenen Jahr wurden mit Diabetes-Arzneien weltweit rund 35 Milliarden Dollar umgesetzt. Nach Schätzungen des Marktanalysen-Anbieters IMS Health könnte der weltweite Umsatz bis 2015 auf 48 Milliarden Dollar klettern. Vor allem die steigenden Behandlungszahlen in Schwellenländern wie China, Indien, Mexiko und Brasilien stehen IMS Health zufolge hinter dem Wachstum.
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