Eine außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre wird am 22. März 2012 die Namensänderung beschließen, teilte ein Sprecher der Bank auf Anfrage von Tageblatt.lu mit. Der Hauptsitz der Bank bleibt bis dahin ohne Bezeichnung. Die BIL Marke war bei der Dexia BIL in Luxemburg schon im November wieder belebt worden. Die Bank hatte in der Folge ihren Internet-Auftritt in BIL zurück verwandelt und auch die Telefonzentrale meldete sich wieder mit BIL.
Damit waren in Luxemburg Fakten geschaffen worden noch bevor der Verkauf der Bank in wirklich trockenen Tüchern war. Finanzminister Luc Frieden hatte die Luxemburger Tochter der Dexia Gruppe in Katar zum Kauf angeboten. Übernommen wird sie letztendlich von dem Risiko-Kapital Fonds Precision Capital in Luxemburg, der mit Kapital aus Katar ausgestattet ist. Die Kataris übernehmen 90 Prozent, der Luxemburger Staat übernimmt zehn Prozent des Kapitals.
Unterschrift im Frühjahr
Noch ist der Verkauf formal nicht abgeschlossen. Es gibt aber über die normale Verkaufabsichtserklärung hinaus bindende Verträge. Das so genannte «Closing», in dem die Verträge unterschrieben werden und gültig sind, wird für das Frühjahr erwartet. Eine außerordentliche Versammlung der Aktionäre, in der der Name verändert wird, wäre dann auch der richtige Moment, zu dem die Alt-Aktionäre den Verkauf der Luxemburger Dexia (BIL) billigen.
Der Verkauf hatte sich als nötig erwiesen, weil die Dexia innerhalb von drei Jahren zum zweiten Male in Schwierigkeiten gekommen war. Stand sie 2008 vor dem Konkurs durch die Finanzkrise, so hatte sie 2011 Schwierigleiten wegen der Staatsschuldenkrise. Sie konnte ihre Verbindlichkeiten nicht mehr refinanzieren und musste erneut durch Staatsgarantien aus Luxemburg, Belgien und Frankreich gestützt werden. Die Folge war die Zerschlagung der Finanzgruppe. In deren Folge ging die Luxemburger Tochter BIL nach einem Notruf des Luxemburger Finanzministers Luc Frieden in die Hände der Kataris über.
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