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Der Start der dritten Revolution

Der Start der dritten Revolution
(Tageblatt/Isabella Finzi)

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Jeremy Rifkin war in Luxemburg, um die 475-seitige Studie zur dritten industriellen Revolution vorzustellen.

Am Montag kam der berühmte Ökonom Jeremy Rifkin in die Hallen der Luxexpo, um die nationale Strategie, die Luxemburg in ein neues wirtschaftliches Zeitalter führen soll, vorzustellen. Es wird das erste mal sein, dass mein Modell auf nationaler Ebene umgesetzt werden wird, so Rifkin zu Beginn seines Vortrages.

«Es ist ein sehr wichtiger historischer Moment», so der Star-Ökonom. Doch ehe er auf die Resultate einging, erinnerte er sich, wie die Zusammenarbeit mit dem Staat Luxemburg zustande kam. Eines Tages sei der Wirtschaftsminister Schneider zu ihm gekommen. Der Minister hatte gerade Rifkins Buch gelesen und war von dessen Inhalt überzeugt. Das war der Anfang des Prozesses, dessen vorläufiger Höhepunkt die Ausarbeitung einer Strategie, die Luxemburg in Richtung «Smart-Nation» führen soll.

Die Menschheit – zumindest Teile davon – hätte schon zwei industrielle Revolutionen hinter sich. «Jedes mal, wenn neue Techniken aus den Bereichen Kommunikation, Energie und Mobilität zusammenkommen, geht aus dem Zusammenspiel eine neue Revolution hervor», so Rifkin.

Die Menschheit befinde sich an einem Wendepunkt. Die zweite industrielle Revolution (die des Erdöles, Telefons und Automobils) hätte ihren Höhepunkt schon hinter sich. In den vergangenen 20 Jahren hätte es keine Fortschritte beim Wirtschaftswachstum und der Beschäftigung gegeben. «Etwas stimmt nicht», so Rifkin.

Die Wirtschaftskrise nach den zwei bisherigen Revolutionen sei sehr tief. Zudem würde der Klimawandel die Lage noch weiter zuspitzen. Um dies zu veranschaulichen, zählte er eine ganze Reihe Wetterereignisse auf, die er in Zusammenhang mit dem Klimawandel sieht. «It’s the new normal», so Rifkin. Das Ökosystem sei dabei zu kollabieren und ein Artensterben, wie die Menschheit es noch nicht gesehen hat, sei am Geschehen.

«Wir brauchen eine neue Vision für die Zukunft», sagte Jeremy Rifkin. Diese soll zu einer besseren Lebensqualität führen. Der Zeitpunkt für diese revolutionären Änderungen sei perfekt. Wieder würden drei neue Technologien zusammenkommen und zu einer dritten industriellen Revolution führen. «Neue Mittel der Kommunikation, neue Energieformen und Mobilitätskonzepte nähren den Wechsel.»

Doch dieser Wechsel muss geplant werden. Anstelle in Mittel der zweiten Revolution solle in die neue Wirtschaft investiert werden. Konkret ginge es darum, weniger «Erde» zu verbrauchen und gleichzeitig mehr zu schaffen. Dies ginge nur, wenn das Geschäftsmodell ändere. In keinem anderen Land seien die Voraussetzungen besser als in Luxemburg, um dies zu schaffen.

«Luxemburg hat es schon zweimal geschafft», so Rifkin und meinte damit den Wandel vom Agrarstaat hin zu einer Industrienation sowie den Wandel eben dieser Industrienation zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Wie das zu schaffen sei, steht in der Studie. «Lesen Sie die Studie durch», so Rifkin.