Gérard Depardieu muss erst mal Belgier werden, um den neuen Pass zu bekommen, so der Vorsitzende des für Einbürgerungen zuständigen Ausschusses des belgischen Parlaments, Karine Lalieux, der Nachrichtenagentur Belga. Möglicherweise muss Depardieu aber Dank eines neuen Gesetzes nicht allzu lange warten.
Depardieu hat sich beim Bürgermeister seines neuen Wohnortes Néchin, Daniel Senesael, bereits erkundigt, wie er an einen belgischen Pass komme. Lalieux verwies darauf, dass am 1. Januar in Belgien ein Gesetz in Kraft tritt, das die Einbürgerung bestimmter Personen beschleunige. Es sehe vor, dass Sportler oder Künstler, die möglicherweise das Ansehen Belgiens mehren, schon nach sechsmonatigem Aufenthalt die belgische Staatsbürgerschaft beantragen können. Normalerweise ist dies frühestens nach drei Jahren möglich.
Der Schauspieler hatte sich in einem am Wochenende veröffentlichten Brief an den französischen Premierminister Jean-Marc Ayrault gegen dessen Kritik verwahrt. Ayrault hatte Depardieus Ärger über einen neuen Spitzensteuersatz von 75 Prozent als «unpatriotisch» und «ziemlich erbärmlich» bezeichnet. Depardieu hatte angekündigt, seinen französischen Pass und seine nie benutzte Sozialversicherungskarte zurückgeben zu wollen.
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