Volkswagen, Fiat Chrysler, Toyota und Mitsubishi verkaufen in den USA nach wie vor Fahrzeuge mit defekten Airbags des japanischen Herstellers Takata. Die vier Autobauer räumten die Ausstattung einiger Neuwagen damit ein, wie es in einem Bericht der US-Demokraten im Senat von Mittwoch hieß.
Der Absatz der Fahrzeuge sei rechtmäßig, sie müssten aber bis 2018 zurückgerufen werden. «Das Problem ist, dass die Kunden neue Autos kaufen, ohne zu wissen, dass sie zurückgerufen werden», so der Autor des Berichts, Senator Bill Nelson. Solange der Fehler nicht behoben sei, sollten diese Autos nicht verkauft werden.
Ein VW-Sprecher verwies auf den ersten, bereits gestarteten Rückruf von rund 680.000 Fahrzeugen. «Fakt ist, dass die Lieferbarkeit von Ersatzmodulen sehr beschränkt ist. Es wird sich leider noch einige Monate hinziehen, bis wir die nötigen Ersatzteile haben. Daher können die Fahrzeuge nur nach und nach vom Markt genommen werden.» Die VW-Tochter Audi teilte am Mittwoch mit, im ersten Quartal vorsorglich 100 Millionen Euro für den möglichen Rückruf weiterer Fahrzeuge in den USA zurückgestellt zu haben. Ford kündigte an, 1,9 Millionen Autos mit defekten Takata-Airbags in Nordamerika in die Werkstätten zu beordern.
13 Todesfälle
In den USA riefen vergangene Woche acht Autobauer insgesamt mehr als zwölf Millionen weitere Wagen mit Takata-Airbags zurück. Der Großteil entfiel dabei auf Honda und Fiat Chrysler. Der 1933 gegründete Takata-Konzern steckt wegen des Rückrufs von insgesamt mehr als 50 Millionen Autos in Schwierigkeiten. Manche Airbags können bei anhaltend hoher Feuchtigkeit und hohen Lufttemperaturen bei einem Aufprall mit zu viel Kraft explodieren, wodurch Fahrzeuginsassen von Splittern getroffen werden können.
Weltweit stehen mindestens 13 Todesfälle und mehr als 100 Verletzte mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung. Der japanische Konzern steht Insidern zufolge nun mit dem Finanzinvestor KKR und anderen Beteiligungsgesellschaften in Verhandlungen über deren Einstieg.
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