Sie sind eher selten, aber Wunder gibt es bekanntlich immer wieder. Zurzeit wird rund um die Uhr in der STX-Schiffswerft im französischen Saint-Nazaire eifrig am Neubau der MSC Meraviglia gearbeitet, die am 4. Juni mit der „Päischt-Croisière“ zur Jungfernfahrt die Leinen lösen wird. Um einen Einblick vom Schiff und der Konstruktionsweise zu bekommen, reisten vor kurzem die Verantwortlichen von Neptun Cruises an die Atlantikküste. Mit an Bord der schwimmenden Baustelle war auch das Tageblatt.
„Float-out“
Das „Float-out“ des neuen MSC-Flaggschiffs fand bereits am 2. September 2016 statt. Das sogenannte „Aufschwimmen“ oder das Zuwasserlassen der MSC Meraviglia in der Werft war sicherlich einer der größten Momente, zumal bei einem so prächtigem Riesenbau. Es ist nun mal kein Kreuzfahrtschiff wie jedes andere: Bei der „Meraviglia“ handelt es sich um ein ganz neues Modell, aber auch um ein völlig neues Konzept von MSC, das sich ganz innovativ ankündigt.
Da Meraviglia außerdem nichts anderes als Wunder bedeutet, wird man allein schon beim Anblick vom neuartigen, außergewöhnlichen und unverwechselbaren Stil dieses Schiffs begeistert sein. Vom Stahlschnitt bis zu seiner Fertigstellung wird das neue MSC-Flaggschiff in der STX-Schiffswerft im französischen Saint-Nazaire gebaut, wo übrigens alle derzeitigen Schiffe der MSC-Flotte produziert wurden.
Bis 2026 wird STX 20 Kreuzfahrtschiffe an MSC ausgeliefert haben. Im Jahr 2019 soll bereits das Schwesterschiff der Meraviglia vom Stapel laufen.
Vierjahreszeiten-Schiff
Das Schiff allein ist schon eine Reise wert und die paar Tage an Bord reichen wohl kaum, um die komplette Meraviglia zu entdecken. Als Beispiel: Am Tag der Konstruktionsbesichtigung legten wir 8.140 Schritte zwischen Baugerüste und den von den Decken runterhängenden Kabeln zurück, was in Kilometern ausgedrückt immerhin rund 5,65 Einheiten sind.
Die Meraviglia ist als Vierjahreszeiten-Schiff mit neuen Innen- und Außenbereichen konzipiert.
Ganz anders an Bord ist zum Beispiel eine zentrale Promenade, eine echte 96 Meter lange überdachte Einkaufsmeile mit Boutiquen und Terrassen, durch die man flanieren kann. Die mediterrane Innenpromenade wird von einer 480 Quadratmeter großen LED-Bildschirm-Kuppel überdacht, ein sogenannter digitaler Himmel, der Sonnenauf-, Sonnenuntergänge sowie einen nächtlichen Sternenhimmel simulieren, aber auch Einblicke zu den laufenden Veranstaltungen sowie Informationen zu den Reisedestinationen bieten kann.
Die Freizeitbereiche wurden durch einen großen Wasserpark und atemberaubende Panoramabereiche erweitert.
Mit 315 Metern Länge wird die MSC Meraviglia knapp 20 Meter kürzer sein als die Fantasia-Klasse, die etwa 333 Meter lang ist. Sie ist dafür aber mit 43 m über die komplette Länge auch 5 m breiter. Demnach hat man insgesamt dann doch wieder mehr Platz. Das Schiff verfügt über 18 Decks. Auf der Meraviglia werden in zwölf Restaurants authentische Speisen angeboten – eine bei MSC noch nie zuvor da gewesene gastronomische Vielfalt. Weitere Besonderheiten sind spezielle Kabinenkategorien für Familien und ein erweiterter Yacht-Club mit Doppelsuiten und großem Sonnendeck.
Das Kreuzfahrtschiff wird maximal 5.700 Passagieren Platz bieten können und soll laut MSC das größte und innovativste sein, das je von einer europäischen Reederei gebaut wurde.
Wenn am 4. Juni die MSC Meraviglia ausläuft, ist es zum ersten Mal, dass die „Päischt-Croisière“ auf einem Schiff stattfindet, das bis dahin noch nie in See stach. „Ja, es handelt sich um eine Premiere. Wir waren noch nie auf einer Jungfernfahrt, allerdings waren wir im Jahr 2007 mit der MSC Orchestra, knapp eine Woche nachdem das Schiff eingeweiht wurde, unterwegs“, so der vom Neubau begeisterte Neptun-Cruises-Direktor Frank Linster.
35.000 Tonnen Stahl
Zum Bau der MSC Meraviglia wurden rund 35.000 Tonnen Stahl benötigt, die aus unterschiedlichen Werken von ArcelorMittal stammen.
Auf der „Baustelle“ sind rund um die Uhr bis zu 2.500 Personen beschäftigt und die Konstruktion verläuft reibungslos seit dem ersten Stahlschnitt im April 2015, sodass die Verantwortlichen der STX-Werft sehr zuversichtlich sind, dass das „Wunder von Saint-Nazaire“ sich planmäßig verwirklichen wird.
Nach der „Päischt-Croisière“ wird die MSC Meraviglia ab Mitte Juni auf einer klassischen Mittelmeerkreuzfahrt ihren Dienst aufnehmen.
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