Freitag19. Dezember 2025

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«Das ist kleinkarierte, billige Polemik»

«Das ist kleinkarierte, billige Polemik»
(Isabella Finzi)

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Die CSV wirft Arbeitsminister Nicolas Schmit Amtsmüdigkeit vor. Der reagiert mit einem Zitat von Gustav Heinemann und schießt zurück.

«Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst», zitierte am Mittwochmorgen Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) den früheren deutschen Bundespräsidenten Gustav Heinemann.

Er reagierte damit auf die «Chronik eines angekündigten Rücktritts» der CSV vom Montag. Die Oppositionspartei wirft in dem Schreiben dem Minister Amtsmüdigkeit vor. Zudem «halte der Minister seit geraumer Zeit nach einem ‚goldenen Fallschirm Ausschau'», heißt es weiter.

Frieden und Juncker

Am Mittwoch schoss Nicolas Schmit mit dem Heinemann-Zitat und scharfen Worten zurück. «Nie war von einem ‚goldenen Fallschirm‘ die Rede, als Leute nach London gegangen sind, um dort zu arbeiten», erwiderte Schmit. Gemeint war damit der neue Job des ehemaligen CSV-Ministers Luc Frieden bei der Deutschen Bank in Großbritannien.

Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bekam sein Fett weg. Es ging dabei um seinen Wechsel von Luxemburg nach Brüssel. «Juncker hatte damals den Eindruck gemacht, dass er amtsmüde sei. Er harrte bis zum letzten Moment in der Chamber aus, bevor er nach Brüssel ging», monierte Schmit.

Posten und Köpfe

Und er legte nach: «Wenn es also einfacher ist, Leute anzugreifen, anstelle pragmatische Substanz entgegenzuhalten, wäre das eine kleinkarierte, billige Polemik von Leuten, die in dem Punkt eigentlich ruhig sein müssten.»

Luxemburg steht vor einer Kabinettsumbildung. Arbeitsminister Nicolas Schmit will zum Europäischen Rechnungshof. Er soll dort Henri Grethen ersetzen. Grethen wiederum will als Präsident in den Verwaltungsrat der «Spuerkeess» ziehen. Da hat allerdings die Europäische Zentralbank (EZB) ein Wörtchen mitzudreden. Und die scheint mit Grethen (Link) nach seinem Auftritt in Frankfurt nicht gerade glücklich zu ein.

Als Nachfolgerin im Arbeitsministerium gilt derzeit die LSAP-Politikerin Tess Burton. Noch ist nichts entschieden.