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Das große Stechen hat begonnen

Das große Stechen hat begonnen
(faussems)

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Tattoo-Fans aufgepasst, es ist wieder so weit. Die „The Storm – Luxembourg Tattoo Convention“ hat seit gestern wieder ihre Pforten geöffnet. Noch bis Sonntag sind 400 Tätowierer aus aller Welt in der Luxexpo vereint, um ihre Kunst vorzustellen.

„Es ist für jedes Land wichtig, sich präsentieren zu können“, sagt Dan Sinnes, Chef von Electric Avenue Tattoo und einer der erfolgreichsten Tätowierer Luxemburgs. „Es ist viel Arbeit, so etwas zu organisieren. Ich selbst gehe gerne auf Conventions, weil ich sowohl mein Unternehmen vorstellen kann als auch alte Freunde wiedersehe.“ Für die Besucher sei vor allem wichtig, dass auch große Künstler aus dem Ausland so den Weg nach Luxemburg finden. „Man kann tätowiert werden von Leuten aus Venezuela oder Mexiko oder aus einem anderen Land, wo nicht unbedingt die Möglichkeit besteht, hinzureisen und bei eben diesem Künstler dann mal eben ein Tattoo zu bekommen“, erklärt Dan Sinnes.

Eine Meinung, die von vielen Anwesenden geteilt wird. Charlie, 33 Jahre alt, aus Rouen liegt gerade auf dem Tisch des Künstlers Shuryu aus Japan, der in seinen Tattoos moderne und traditionelle Technik miteinander verbindet, als er erzählt: „Shuryu sticht die Umrisse mit der Maschine und arbeitet danach mit der Hand. Deshalb habe ich mich für ihn entschieden. Es ist erst mein zweites Tattoo und ich bin auch nicht so in der ganzen Tattoo-Welt drin; aber wann hat man schon die Chance, von einem Künstler aus Japan ein Tattoo zu bekommen? Eigentlich wollte ich auch nur meine Freundin begleiten.“ Charlie lacht. Insgesamt hat er schon zwei Stunden hinter sich, doch zwei weitere liegen noch vor ihm. „Vom Schmerz her geht’s noch und der Kaffee ist gerade unterwegs“.

Internationales Publikum

„Es ist fantastisch, dass hier in Luxemburg so etwas stattfindet. Man kann den Künstlern beim Arbeiten zusehen und auch ganz genau nachfragen, was sie tun. Außerdem sind die Tattoos hier auch billiger als im Studio“, begeistern sich Anil, 32 Jahre, und Noémie, 21.

„Das Tätowieren habe ich durch die Musik entdeckt“, erklärt Alex Rodriguez aus Argentinien, der in einem Tattoo-Studio in Madrid arbeitet. „Die Musiker, die ich mochte, hatten alle Tattoos. Die haben mich begeistert.“ Er sticht im „Traditional Americana“-Stil, der in Lateinamerika entstanden ist und wirklich fürs Tätowieren gedacht ist.
Damit steht er in ziemlichem Kontrast zu Martin, einem Tätowierer aus den Niederlanden. „Ich komme aus der Graffiti-Szene und das schlägt sich auch in meinen Tattoos nieder. Sie sind sehr grafisch und könnten teilweise auch an Wände gesprayt werden. Durch diesen Einfluss sehen meine Tattoos besonders aus.“

Zusätzlich zu den Tätowierern aus aller Welt sind auch noch viele Stände mit Street-Style-Kleidung, Pflegeprodukten, Piercings und allerlei anderem vertreten. Sogar ein Barbier hat sich in der Luxexpo eingefunden. Unterstützt wird die Convention auch durch ihre VIP-Gäste. Der Tätowierer und Schauspieler Daniel Krause moderiert die Wettbewerbe an diesem Wochenende. Teresa Sharpe und Joe Capobianco gehörten zu den besten Tattoo-Künstlern der Welt. Außerdem besucht der amerikanische Schauspieler Robert LaSardo die luxemburgische Tattoo-Convention. Das Tageblatt konnte ein Gespräch mit ihm führen, über seine Tattoos und die Schwierigkeiten, die er als tätowierter Künstler in Hollywood erlebte. Zu lesen ist das Interview in der Montagsausgabe des Tageblatt.