Im Endspurt des US-Präsidentschaftswahlkampfes haben die Kontrahenten Hillary Clinton und Donald Trump nochmals alle Kräfte aufgeboten, um die Wähler in den Schlüsselstaaten zu gewinnen. Trump plante für Sonntag und Montag Auftritte in acht Bundesstaaten, Clinton setzte auf die Unterstützung von Popstars wie Katy Perry. Für eine Schrecksekunde sorgte ein Fehlalarm bei einem Trump-Auftritt: Der Milliardär wurde vom Secret Service kurzzeitig von der Bühne geholt.
«Wir können noch so viel Wahlkampf machen, das wird nichts nützen, wenn die Leute nicht wählen gehen», sagte Clinton bei einem Auftritt in Philadelphia. Sie wurde von der 32-jährigen Sängerin Katy Perry unterstützt, deren Song «Roar» zur Playlist der demokratischen Kandidatin gehört. Angesichts ihres zuletzt knapp gewordenen Vorsprungs in den Meinungsumfragen will Clinton am Montag noch wenige Stunden vor der Öffnung der ersten Wahllokale an der Ostküste in North Carolina einen Wahlkampfauftritt bestreiten.
Weitere vier Auftritte
Trump plante für Sonntag fünf und für Montag weitere vier Auftritte in Iowa, Minnesota, Michigan, Pennsylvania, Virginia, Florida, North Carolina und New Hampshire. Der Milliardär wandte sich am Samstag erstmals über die wöchentliche Radioansprache seiner Partei an die Wählerschaft. Er warb darin um die Stimmen der Zuhörer, um «dieses kaputte System endlich zu verändern und Amerika wieder groß zu machen». «In drei Tagen werden wir das Weiße Haus zurückerobern!», rief Trump vor Anhängern in Denver im Bundesstaat Colorado.
«Ihr werdet überaus glücklich sein!» Seine Fans stimmten die üblichen Sprechchöre an, in denen sie den Demokraten Korruption («Trocknet den Sumpf aus!») zur Last legen und ein Vorgehen der Justiz gegen Clinton («Sperrt sie ein!») sowie eine Abschottung gegen Einwanderer aus Mexiko («Errichtet eine Mauer!») verlangen.
Unterstützung des Rappers Jay-Z
Clinton erhielt in Cleveland auch die Unterstützung des Rappers Jay-Z und seiner Frau, Sängerin Beyoncé. «Meine Tochter soll in dem Bewusstsein aufwachsen, dass eine Frau unser Land anführt», sagte Beyoncé. Auch Clinton verwies auf die Chance, dass erstmals eine Frau an die Spitze der USA gewählt werden könne, und interpretierte dies als nächsten Schritt im Kampf für die Bürgerrechte: Mit der Hilfe der Wähler könne eine Grenze «ein für allemal» durchbrochen werden, beschwor Clinton ihr Publikum.
Clinton entschied sich kurzfristig für einen Auftritt in Michigan – wo sich ihr Vorgänger Barack Obama 2008 und 2012 mit Leichtigkeit durchgesetzt hatte. Am Montagabend will die frühere First Lady zudem gemeinsam mit ihrem Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, Obama und seiner Ehefrau Michelle einen Auftritt absolvieren.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können