Freitag19. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Chinas Fleischhunger treibt den Preis

Chinas Fleischhunger treibt den Preis
(Reuters)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

China wächst und hat Hunger. Einst selbst einer der größten Maisexporteure kaufte Peking nun in einem noch nie da gewesenen Geschäft 900.000 Tonnen Mais in den USA ein.

Denn mittlerweile tut sich das Reich der Mitte schwer, mit der wachsenden
Getreidenachfrage Schritt zu halten. Der wachsende Wohlstand treibt die Nachfrage nach Fleisch an und Mais ist das Hauptfuttermittel.

Am Donnerstag verkündete das US-Landwirtschaftsministerium das
Maisgeschäft, das durchgeführt wird, obwohl China in diesem Jahr eine Rekordernte erwartet. Im vergangenen Jahr wurden in China laut Ministerium wohl 160 Millionen Tonnen Mais verbraucht.

Reserven schrumpfen

Der Maisimport sei notwendig, um die schwindenden Maisreserven aufzufüllen, sagt Hanver Li, Vorstandsvorsitzender des Marktforschungsunternehmens Ja Intelligence am Freitag. «Chinas
Ernte ist gestiegen, aber das wird gerade mal die inländische Nachfrage befriedigen, während die Reserven schrumpfen. Deshalb muss China Mais importieren, um seine Vorräte aufzufüllen», sagt er.

«Langfristig sollte das einen ziemlich großen Einfluss auf die weltweiten Preise für Mais haben», sagt Li. An der Warenterminbörse in Chicago legte der Maispreis in den vergangenen zwei Jahren um 70 Prozent zu, auch wenn nach den Rekordernten im Juni keine neuen Preisrekorde aufgestellt wurden.

15.000.000 Tonnen

Li schätzt, dass China in den kommenden zwölf Monaten zwischen
sieben und zehn Millionen Tonnen Mais importieren wird. Bis 2015 rechnet er mit einer jährlichen Einfuhr von 15 Millionen Tonnen. Lis Vorhersage deckt sich mit der Schätzung des US-Getreiderats, der für das Anfang Oktober begonnene Jahr eine Maiseinfuhr Chinas zwischen fünf und zehn Millionen Tonnen vorhersagt.

Das US-Landwirtschaftsministerium geht in einer diese Woche veröffentlichten Einschätzung allerdings von einer deutlich niedrigeren Importmenge aus. Zwischen September dieses Jahres und
August 2012 werde China wahrscheinlich zwei Millionen Tonnen Mais einführen, schätzt das Ministerium.

Unterschiedliche Verwendung

In den 90er Jahren war China noch einer der weltweit größten Maisexporteure. Ab 2003 sanken die Exportraten und lagen 2009 bei null. Im vergangenen Jahr war China erstmals Nettoimporteur. In China werden rund 70 Prozent des Maises an Tiere verfüttert. Aus dem Rest werden Alkohol, Stärke oder andere Industrieprodukte hergestellt. Nur ein kleiner Teil wird direkt als Nahrung verzehrt.