Wissenschaftler vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen haben im Bubble Tea gleich mehrere gesundheitsgefährdende Chemikalien gefunden. Sie stünden im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen oder Allergien auszulösen, berichtet die „Rheinische Post“ (Mittwochausgabe). In den Kugeln im Bubble Tea seien Styrol, Acetophenon und bromierte Substanzen entdeckt worden. Die Zeitung zitiert einen der beteiligten Chemiker: „Diese Substanzen haben in Lebensmitteln nichts zu suchen.“
Die Stichproben für die Untersuchung des Modegetränks wurden in einem Bubble-Tea-Laden in Mönchengladbach genommen, der zu einer bundesweiten Filialkette gehört. Er bezieht die Kugeln von einem Großhersteller aus Taiwan. Genaue Angaben über die Konzentration der Chemikalien im Modegetränk liegen laut Zeitung noch nicht vor.
Kontrollen im Saarland
In Luxemburg wird Bubble Tea in den Filialen einer großen US-Fastfood-Kette angeboten. Im benachbarten Saarland sorgte das Trendgetränk am Dienstag für negative Schlagzeilen. Dort überprüfte das Verbraucherschutz-Ministerium 15 „Bubble Tea“-Shops. Die Kontrolleure stießen dort u.a. auf hygienische Mängel. Das Ministerium rät deshalb den Kunden, sich die Läden genauer anzuschauen: Ist es sauber? Wie halten es die Mitarbeiter mit der Hygiene, wenn sie Bubble-Tea zubereiten? Und wie steht es mit der Lagerung der Zutaten?
Bubble Tea ist ein süßes Mischgetränk, meist auf Basis von Schwarz- oder Grüntee. Vor etwa 25 Jahren in Taiwan erfunden, kam Bubble Tea über Südasien, USA und Australien 2009 nach Europa. Der Tee wird meist mit Fruchtsirup, Milchtee und centgroßen, fruchtigen Stärke- oder Gelee-Kugeln versetzt. Er wird ähnlich einem Milkshake getrunken.
Nicht ungefährlich
Kinderärzte schlagen schon seit längerem Alarm. Der „Tee mit Perlen“, wie Bubble Tea auf Deutsch übersetzt heißt, enthält neben zahlreichen Zusatz- und Farbstoffen auch eine gehörige Portion Kalorien. Die Menge entspricht etwa 30 Würfeln Zucker. Die Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsmittel stehen unter Verdacht bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen auszulösen. Außerdem können sich kleinere Kinder an den bunten Kügelchen im Bubble Tea verschlucken.
Auch als Obst- Ersatz sind die bunten Saft-Perlen nicht geeignet. Tester der Stiftung Warentest haben nachgewiesen, dass in den Kügelchen nur eine geringe Menge natürlicher Inhaltsstoffe enthalten ist. Der Rest sind synthetische Zusammensetzungen.
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