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Chemienobelpreis für drei Molekularforscher

Chemienobelpreis für drei Molekularforscher
(AFP/Jonathan Nackstrand)

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Sauvage, Stoddart und Feringa lauten die Nachnamen der drei mit dem Chemienobelpreis ausgezeichneten Forscher, die mit ihren "extrem kleinen Maschinen" die Wissenschaft in neue Dimensionen voranbringen, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Franzosen Jean-Pierre Sauvage, den gebürtigen Briten James Fraser Stoddart und den Niederländer Bernard Feringa für die Entwicklung von molekularen Maschinen. Das teilte die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. «Die diesjährigen Preisträger haben extrem kleine Maschinen gebaut und sind in eine neue Dimension der Chemie vorgedrungen», hieß es von den Juroren. «Sie haben Moleküle entwickelt, deren Bewegungen man kontrollieren kann und die eine Aufgabe erfüllen, wenn sie die dafür nötige Energie bekommen.»

Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet rund 830.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

171 Preisträger

Seit 1901 wurde der Chemienobelpreis an 171 verschiedene Forscher mit dem Durchschnittsalter von 58 Jahren (35 bis 85 Jahre) vergeben. Einer von ihnen, der Brite Frederick Sanger, erhielt ihn sogar zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang vier Frauen, etwa Marie Curie 1911, die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckt und ihre Eigenschaften untersucht hatte.

Am Dienstag war der Physiknobelpreis den gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz für die Beschreibung exotischer Materiezustände zuerkannt worden. Am Montag war der Japaner Yoshinori Ohsumi als diesjähriger Medizinnobelpreisträger gekürt worden. Er hatte ein lebenswichtiges Recyclingsystem in Körperzellen entschlüsselt.

Überreichung am 10. Dezember

Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr erhielten Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar (USA/Türkei) diese Auszeichnung für Arbeiten zur Erbgutreparatur. Sie haben nach Angaben der Akademie damit fundamentale Erkenntnisse, etwa für die Suche nach Krebsmedikamenten, geliefert.