Gaddafi habe zudem die Entsendung einer Delegation der Vereinten Nationen nach Libyen befürwortet, sagte Chávez am Donnerstag bei einem Treffen der venezolanischen Sozialistischen Einheitspartei (PSUV).
Angesichts der blutigen Revolte gegen das Regime des libyschen Staatschef Gaddafi fliehen seit Tagen abertausende Ausländer aus dem nordafrikanischen Land. Die Auffanglager in Tunesien platzen aus allen Nähten. Nun rollt internationale Hilfe an. Die Weltgesundheitsorganisation warnte indes vor einer Seuchengefahr in den tunesischen Flüchtlingslagern. Mittlerweile seien zwar humanitäre Korridore für den Transport von Medikamenten und anderen Hilfsgütern geschaffen worden, sagte WHO-Mitarbeiter Eric Laroche in Tunis. Doch die vorhandenen Unterkünfte im Grenzgebiet platzten aus allen Nähten. Die US-Regierung wolle neben dem Einsatz von Militärmaschinen für ägyptische Libyen-Flüchtlinge auch zusätzlich Zivilmaschinen chartern, um andere aus Libyen geflohene Ausländer in ihre Heimatländer zurückzubringen. Darüber hinaus würden US-Teams an die libysche Grenze entsandt, um die UN und andere internationale Organisationen bei humanitären Aktionen innerhalb des Landes zu unterstützen, sagte Obama am Donnerstag in Washington. Der US-Präsident forderte erneut den sofortigen Rücktritt von Libyens Staatschef Gaddafi.
«Ich habe mit Gaddafi (am Telefon) gesprochen, und er hat mir gesagt, dass er die Kommission akzeptiert und dass sie hoffentlich nicht nur aus Einzelstaaten, sondern auch den Vereinten Nationen bestehe, damit sie (die UN) sehen, was wirklich passiert, bevor sie verurteilen und daran denken, das libysche Volk zu überfallen», sagte Chávez, der Anfang der Woche selbst den Vorschlag einer «Friedenskommission» gemacht hatte.
Zugleich bekräftigte er, dass Libyen derzeit einen Bürgerkrieg erlebe. Es sei notwendig, einen friedlichen Ausweg zu finden. «In Libyen gibt es einen Bürgerkrieg. Es ist nicht dasselbe wie in Ägypten und Tunesien.» Er forderte die USA und die Weltmächte auf, das libysche Volk zu respektieren. «Nein zu einer imperialistischen Intervention. Nein zu einem neuen imperialistischen Krieg, der das Öl über das Blut von Unschuldigen sucht», zitierte Venezuelas staatliche Nachrichtenagentur Agencia Venezolana de Noticias Chávez.
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