Headlines

Cattenom kommt auf den Prüfstand

Cattenom kommt auf den Prüfstand
(Tageblatt-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ab dem 14. November wird ein Expertenteam im Auftrag der Internationalen Atomenergiebehörde aus Wien drei Wochen lang die Betriebssicherheit des Atomkraftwerks Cattenom überprüfen.

Die OSART-Mission wird aus drei bis vier Inspektoren sowie 15 Mitarbeitern in Cattenom antreten. OSART steht für «Operational Safety Assessment Review Team». Wien entsendet diese Kontrollteams um die ganze Welt um die Betriebssicherheit von Atomkraftwerken zu prüfen.

In Frankreich wird jedes Jahr eine Atomkraftanlage kontrolliert. In dem Land gibt es 19 Anlagen mit insgesamt 58 Reaktoren. Die letzte Prüfung von Cattenom hat 1994 stattgefunden. Dies ist die zweite Prüfung innerhalb von 17 Jahren. Die ganze Aktion ist ein Jahr lang vorbereitet worden. Dafür hatte der Kraftwerksbetreiber EDF eigens 50 Mitarbeiter abgestellt.

10 Punkte

Das Kernkraftwerk wird unter 10 Gesichtspunkten auf den Kopf gestellt. Die Inspektoren dürfen sich frei im Kernkraftwerk bewegen, heißt es am Mittwochmorgen aus Cattenom. Geprüft werden unter anderem Management und Organisation, Ausbildung der Mitarbeiter sowie der atomare Schutz. Neu ist die Kontrolle des Erdbebenschutzes. Vor dem Atomunglück von Fukuschima war dieser Punkt bislang nicht fester Bestandteil der Untersuchungen.

Die OSART-Missionen sind bei den Kernkraftwerksbetreibern gefürchtet. Die Berichte fallen oft kritisch aus, und bei Nachkontrollen wird überprüft, ob die Vorschläge und Empfehlungen umgesetzt worden sind. Dies soll auch in Cattenom passieren. Ende November wird der Abschluß-Bericht veröffentlicht und bereits 18 Monate später will das Team erneut das Atomkraftwerk überprüfen. Seit 1982 gibt es die OSART-Missionen.

EDF informiert

Am Dienstagabend gab es auf Einladung des Kraftwerksbetreibers EDF im Umfeld von Cattenom eine Informationsveranstaltung von Politikern, Bürgermeistern und Organisationen. Daran waren 200 Leute beteiligt, darunter 30 aus Luxemburg. Das Kürzel steht für Operational Safety Assessment Review Team. Wien entsendet diese Kontrollteams zur Bewertung der Betriebssicherheit.Seit dem Jahr 1982 gibt es die Osart-Missionen. Das Kürzel steht für Operational Safety Assessment Review Team. Wien entsendet diese Kontrollteams zur Bewertung der Betriebssicherheit.

Im Sommer hatte die französische Atomaufsicht bei einer Inspektion Mängel in Cattenom entdeckt, darunter Rost an Teilen, Mängel bei der Notstromversorgung sowie Defizite im Kühlungssystem und bei der Erdbebensicherheit. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima sind die Ängste vor einem GAU von Cattenom gewachsen: Der Meiler ist nicht weit von der Luxemburger Grenze entfernt.