Sonntag21. Dezember 2025

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Castor legt Pause bei Metz ein

Castor legt Pause bei Metz ein
(dpa)

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In der französischen Gemeinde Rémilly bei Metz ist ein 24-stündiger Zwischenstopp geplant. Den dortigen Bahnhof hatte der Castor-Transport am Donnerstag gegen 9.20 Uhr erreicht

Französische Atomkraftgegner kritisierten den Zwischenstopp. «Jeder Castor-Zug strahlt radioaktiv und ist eine Gefahr für alle Menschen in der Umgebung», sagte Laura Hameaux von der Anti-Atom-Organisation «Sortir du nucléaire». Nach ihren Angaben betrug die unmittelbare Belastung für Polizisten, Demonstranten und Lokführer stellenweise mehr als 1,65 Mikro-Sievert pro Stunde. Sie liegt damit 14-fach über der natürlichen Strahlenbelastung. «Diese Transporte zeugen von der Unkontrollierbarkeit der Atomenergie», so Hameaux.

Die französischen Umweltschützer rechnen damit, dass der Castor-Zug voraussichtlich am Freitag über Forbach die Grenze nach Deutschland überquert. «Unsere Aktivisten haben Polizisten vor Ort gefragt, und die haben diese Route bestätigt», so Hameaux. Außerdem gebe es bislang in den weiteren möglichen Übergangsbahnhöfen wie Lauterburg und Kehl kein sichtbares Polizeiaufgebot.

Zahlreiche Proteste

Unterdessen haben sich Atomkraftgegner an der deutsch-französischen Grenze zu ersten Protesten versammelt. Zu einer Kundgebung unter dem Motto «Atomausstieg geht anders: Nein zum 13. Castortransport nach Gorleben» in Berg (Pfalz) nahe Lauterbourg kamen am Donnerstagvormittag mehr als 100 Demonstranten. In Saarbrücken folgte lediglich knapp ein Dutzend Atomkraftgegner einem Aufruf der Linken zu einer Kundgebung gegen den Transport.

Eine Sprecherin der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen rief am Rande der Demonstration im pfälzischen Berg dazu auf, zunächst auf Gleisblockaden zu verzichten. Der Bahnverkehr auf der möglichen Castor-Transportstrecke zwischen Lauterbourg und Wörth laufe derzeit ganz normal, sagte sie. Es habe keinen Sinn, den Bahnverkehr zu behindern oder sich selbst in Gefahr zu bringen. Die Anti-Atom-Initiativen hatten im Vorfeld des Transports erneut zu einer «Südblockade» aufgerufen. Im vergangenen Jahr waren dem Aufruf mehr als 1.000 Atomkraftgegner gefolgt.

Keine Informationen

Sollte der Zug mit den hoch radioaktiven Abfällen erst am Freitag Frankreich verlassen, würde wieder der ursprüngliche Fahrplan gelten. Erst vor einer Woche hatte die französische Bahn überraschend angekündigt, einen Tag früher als geplant den Castor auf die Schienen zu setzen. Bislang ist unklar, über welche Grenzstadt der Castor nach Deutschland einfährt. Es wird erwartet, dass der Zug bei Berg in der Südpfalz, bei Kehl in Baden oder in Forbach bei Saarbrücken nach Deutschland kommt.

Ein Sprecher der Bundespolizei
im Saarland wollte sich nicht näher zu den Informationen über den Zwischenstopp äußern. Die Sicherheitskräfte seien aber auf das Kommen des Zuges vorbereitet, sagte er.

Der Transport bringt deutschen Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in das Zwischenlager Gorleben im Nordosten Deutschlands. Bereits am Mittwoch hatte es in Frankreich erhebliche Proteste gegen den Castortransport gegeben.